Saubere und verlässliche Züge: DB eröffnet in Köln erstes CO2-neutrales Werk für ICE

Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe wurde am heutigen Freitag (23. Februar 2018) das komplett CO2-neutrale ICE-Instandhaltungswerk in Köln-Nippes feierlich in Betrieb genommen. Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, eröffnete mit Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes NRW, sowie Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, und zahlreichen Vertretern von Bahn und Politik das 23 Hektar große Werk. Passend zum Anlass begrüßte der erste ICE das neue Werk mit grünen statt mit roten Seitenstreifen.


© Deutsche Bahn

Mit dem ersten CO2-neutralen ICE-Werk in Köln-Nippes stärke die Deutsche Bahn ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz, sagt Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der DB AG. Weil die Fernverkehrskunden seit Januar zudem mit 100 Prozent Ökostrom fahren, profitierten sie so doppelt.

Eigenen Angaben zufolge hat die Deutsche Bahn rund 220 Millionen Euro in das neue grüne ICE-Werk investiert. Verbaut wurden vornehmlich regionale Baustoffe. Im laufenden Betrieb ist das grüne Werk CO?-neutral und spart jährlich somit 1.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Alle ICE-Baureihen, auch der ICE 4, werden demnächst hier gewartet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Werkes in Köln-Nippes sollen die Instandhaltungskapazitäten am Standort Köln vervierfacht werden. Bundesweit steige die Kapazität damit um 12 Prozent. Das sorge, so die Bahn, für noch mehr Qualität und Zuverlässigkeit im Fernverkehr.

Für den Ausbau der Kapazitäten sucht die DB derzeit noch Mitarbeiter, insbesondere Handwerker (vor allem Mechatroniker und Elektroniker), Lokführer, Fachkräfte für Lagerlogistik oder Materialwirtschaft sowie Meister und Ingenieure. 170 neue Mitarbeiter wurden bereits eingestellt, in den nächsten Jahren sollen es insgesamt 400 werden.

Um das Werk CO2-neutral zu betreiben, setzt die DB auf Wärme aus Geothermie (Erdwärme) und Strom aus Sonnenenergie; die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt durch die geothermische Nutzung des 12,5 Grad Celsius warmen Grundwassers. Im Sommer kühlt das Wasser die Halle sowie die angrenzenden Gebäude. Im Winter heben drei Wärmepumpen die Grundwassertemperatur auf ein angenehmes Temperaturniveau, um die Gebäude zu heizen. Zusätzlich wurde eine rund 2.100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 300 Kilowattstunden (kWh) gebaut, die den Strombedarf der Wärmepumpen deckt. Auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen wird im neuen Werk gänzlich verzichtet. Um die Lärmbelastung für Anwohner zu reduzieren, hat die DB sogenannte Flüsterschienen verlegt, auf denen Züge leiser fahren.

Quelle: Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn will Umwelt-Vorreiter werden. Bis 2030 sollen die spezifischen CO2-Emissionen im Vergleich zu 2006 um 50 Prozent gesenkt werden. Zusätzlich will sie den derzeitigen Ökostromanteil im gesamten DB-Bahnstrommix von 42 auf 70 Prozent steigern. Bis 2050 soll der Zugverkehr emissionsfrei sein.


red/DB

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