ICE rammt Gerätewagen: Bundespolizei ermittelt gegen Mitarbeiter einer Baufirma

Am vergangenen Mittwoch kam es zwischen Mülheim Styrum und Mülheim Hauptbahnhof zu einem Unfall, bei dem ein aus Duisburg kommender ICE mit einem Baugerätewagen kollidierte.


Am 17. Februar um 23:07 Uhr kam es auf der Strecke zwischen Mülheim Styrum und Mülheim Hauptbahnhof zu einem Bahnbetriebsunfall. Wie die Bundespolizeiinspektion Dortmund bereits am Donnerstag mitteilte, stieß ein ICE der Deutschen Bahn mit einem im Gleis stehenden Gerätewagen einer Baufirma zusammen. Der Baugerätewagen wurde bei diesem Zusammenprall komplett zerstört. Reisende des ICE kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Hochgeschwindigkeitszug war mit 104 Personen besetzt. Am ICE entstanden Beschädigungen im vorderen Bereich. Der 51-jährige Triebfahrzeugführer beendete seinen Dienst und wurde abgelöst.

Laut einer Pressemitteilung der Bundespolizei war der ICE mit etwa 150 km/h von Duisburg nach Essen unterwegs. Zwischen Mülheim Styrum und Mülheim Hauptbahnhof erkannte der Lokführer ein Hindernis im Gleis und leitete eine Schnellbremsung ein. Der Zusammenstoß mit dem Gegenstand konnte jedoch nicht verhindert werden.

Erste Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, dass am Unfallort eine Baustelle eingerichtet wurde. Im Bereich der Gleisanlagen sollte ein Stahlzaun errichtet werden. Seitens der ausführenden Baufirma wurde für das betroffene Gleis eine Streckensperrung beantragt, welche durch den zuständigen Fahrdienstleiter in Essen ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

Leichte Beschädigungen am ICE (Foto: Bundespolizei)
Zerstörter Bauzaun (Foto: Bundespolizei)

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stellten die Arbeiter einen Rollwagen, der zum Transport der Zaunfelder diente, irrtümlich in das nicht gesperrte Ferngleis. Durch den Zusammenprall mit dem Zug schleuderte der Rollwagen aus dem Gleis und wurde völlig zerstört. Die Arbeiter konnten den Gleisbereich zuvor rechtzeitig verlassen.

Der am Unfallort anwesende Notfallmanager der Deutschen Bahn sorgte für einen Ersatzzug. Dieser wurde parallel zum stehenden Zug bereitgestellt. Über eine aufgelegte Brücke konnten die 104 Reisenden den Zug wechseln und um 01:20 Uhr ihre Fahrt fortsetzen. Nachdem auch der Unfallzug den Streckenabschnitt verlassen hatte, wurde die Streckensperrung für beide Gleise gegen 02.30 Uhr aufgehoben.

Gegen einen 42-jährigen Mitarbeiter der Baufirma wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Bahnverkehrs eingeleitet. Die Ermittlungen durch den Fachdienst der Bundespolizei dauern an.


Artikelfoto: © Bundespolizei

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