Bundesverkehrswegeplan: Bund investiert bis 2030 rund 109 Mrd. Euro in die Schiene

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat am Mittwoch den neuen Bundesverkehrswegeplan vorgestellt. Dieser legt fest, in welche Straßen, Wasserwege und auch Schienentrassen der Bund bis 2030 investieren will.


Der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 enthält rund 1.000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 264,5 Mrd. Euro, 91 Mrd. Euro mehr als der BVWP 2003. Allein auf den Verkehrsträger Schiene entfallen 41,3 %, was rund 109,3 Mrd. Euro ausmacht. Der Großteil der geplanten Investitionen wird dabei für den Erhalt der bestehenden Schieneninfrastruktur verwendet. In den Aus- und Neubau sollen hingegen 40,3 % fließen.

Im Fokus des BVWP 2030 stehen besonders die Hauptachsen und Knoten der Verkehrsnetze. Beim Verkehrsträger Schiene soll der Löwenanteil der Investitionsmittel auf großräumig bedeutsame Projekte konzentriert werden.

„Der neue Bundesverkehrswegeplan ist das stärkste Investitionsprogramm für die Infrastruktur, das es je gab. Bis 2030 investieren wir 264,5 Milliarden Euro, mit denen wir unsere Verkehrswege modernisieren, unsere Infrastruktur vernetzen und Mobilität in Deutschland beschleunigen. Mit den Rekordmitteln aus meinem Investitionshochlauf hat der BVWP 2030 eine klare Finanzierungsperspektive. Dabei setzen wir klare Prioritäten: Wir stärken das Prinzip Erhalt vor Neubau und investieren rund 70 Prozent in den Erhalt.“, so Dobrindt.

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Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Foto: BMVI)

Von Ländern, Abgeordneten, dem Bund selbst, Eisenbahninfrastrukturunternehmen, Bürgern, Verbänden und weiteren Akteuren wurden insgesamt – für alle Verkehrsträger – über 2.000 Projektideen zur Bewertung im BVWP 2030 angemeldet. Davon entfielen allein rund 400 auf Bundesschienenwege.

Unter den geplanten Projekten befinden sich unter anderem die folgenden Strecken:

  • Hagen – Siegen
  • Stuttgart – Ulm – Lindau
  • Augsburg – Ulm
  • Burgsinn – Nürnberg
  • Hof – Nürnberg/Regensburg
  • Hanau – Erfurt
  • Köln – Dortmund

Die tatsächliche Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten wird noch nicht durch den BVWP beschlossen. Der Plan bildet jedoch die Grundlage für die Verkehrsinfrastrukturpolitik des Bundes der nächsten 10 bis 15 Jahre.

Die Öffentlichkeit kann sich an der weiteren Entwicklung des Entwurfs zum Bundesverkehrswegeplan 2030 beteiligen. Ab 21. März liegt das Konzept offen aus, Eingaben können online auf ? www.bvwp2030.de gemacht werden. Nach Abschluss der sechswöchigen Öffentlichkeitsbeteiligung wird der BVWP 2030 überarbeitet und vom Kabinett beschlossen.

Erwartete Effekte der Umsetzung des BVWP

Durch die Umsetzung der Schienenvorhaben in den Dringlichkeitsstufen VB (Vordringlicher Bedarf) und VB-E (Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung) sollen kapazitätsbedingte Engpässe auf einer Streckenlänge von rund 700 Kilometer abgebaut und sowohl mehr Reisende als auch mehr Ladung mit dem Verkehrsmittel Bahn befördert werden. Hierdurch könnten rund 11.400 h an sonst jährlich zu erwartenden Wartezeiten abgebaut werden. Die zusätzlichen Kapazitäten führen zu einer stärkeren Nutzung der Bahn, so dass über 1 Mrd. Pkw-km sowie über 780.000 Lkw-Fahrten pro Jahr mit einer Fahrleistung von 529 Mio. Lkw-km vermieden werden.


Letzte Aktualisierung: 17.03.2016, 16:34 Uhr

Artikelfoto: © johnmerlin / fotolia

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