DB Regio soll Zuschlag im Vergabeverfahren „Dieselnetz Ulm Übergang“ erhalten

Das Dieselnetz Ulm soll in der Hand der DB bleiben. (Foto: © DB AG / Uwe Miethe)
Das Dieselnetz Ulm soll in der Hand der DB bleiben. (Foto: © DB AG / Uwe Miethe)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, beabsichtigt nach einem europaweiten, freihändigen Vergabeverfahren, die Verkehre auf den Linien des Dieselnetzes Ulm an den bisherigen Betreiber DB Regio zu vergeben.


Der dreijährige Übergangsvertrag soll im Dezember 2016 in Kraft treten. Da es sich um eine Direktvergabe handelt, schreibt die EU-Verordnung 1370/2007 vor, dass eine Überkompensationsprüfung des Angebotspreises durchzuführen ist. Nach Abschluss dieser – durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommenen – Prüfung kann der endgültige Zuschlag voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Monate vergeben werden.

Das Netz umfasst rund 1,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr (davon rund 0,025 Mio. Zugkilometer in Baden-Württemberg) und besteht aus den Regionalbahnlinien

  • Ulm – Memmingen
  • Ulm – Weißenhorn
  • (Ulm –) Günzburg – Mindelheim (Mittelschwabenbahn)

Der Übergangsvertrag ist notwendig, weil der bisherige Vertrag im Dezember 2016 ausläuft und sich das Angebot im Allgäu nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau deutlich ändern wird. Erst danach werden die BEG und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg einen langfristigen Vertrag für das Dieselnetz Ulm abschließen. Die europaweite Ausschreibung dazu läuft bereits. Der Übergangsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren sieht eine Verlängerungsmöglichkeit um bis zu ein Jahr vor.

Das Dieselnetz Ulm Übergang ergänzt im Illertal zwischen Ulm und Memmingen den Regionalschnellverkehr ins Ober- und Westallgäu. Zum Wettbewerbsprojekt gehören des Weiteren die Linie Ulm – Weißenhorn, welche zwischen Senden und Weißenhorn Ende 2013 für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert wurde, die Mittelschwabenbahn zwischen Günzburg und Mindelheim mit einzelnen Zügen bis Ulm. Außer der Linie Ulm – Weißenhorn werden alle anderen Linien zum ersten Mal im Wettbewerb vergeben. Die Linien von Ulm nach Memmingen und nach Weißenhorn werden aktuell von der DB Regio-Tochter DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) betrieben, die Mittel­schwaben­bahn sowie die Linie Ulm – Günzburg vom Verkehrsbetrieb DB Regio Allgäu-Schwaben. Zukünftig betreibt DB Regio Allgäu-Schwaben alle Linien.

Fahrplankonzept nahezu unverändert, Fahrzeuge mit Redesign

Das Fahrplankonzept bleibt im Jahr 2017 unverändert, in den Jahren 2018 und 2019 werden die Fahrpläne geringfügig angepasst. Grund dafür ist die Inbetriebnahme eines weiteren Wettbewerbsnetzes, des Dieselnetzes Allgäu.

Von Ulm nach Memmingen und Weißenhorn werden nun großräumigere gebrauchte  Dieseltriebwagen des Typs Siemens Desiro verkehren. Diese werden auch bei den Verstärkerzügen im Berufsverkehr nach Illertissen eingesetzt. Im Berufsverkehr kommen spurtstarke Dieseltriebwagen des Typs Bombardier Talent hinzu. Die aktuell auf der Mittelschwabenbahn eingesetzten Desiro-Dieseltrieb­wagen werden durch gebrauchte Regio-Shuttles des Herstellers Stadler ersetzt. Sämtliche Fahrzeuge, die im Wettbewerbsnetz Dieselnetz Ulm Übergang eingesetzt werden, sind klimatisiert, niederflurig und barrierefrei erreichbar. Die von Ende der neunziger Jahre bis kurz nach der Jahrtausendwende gebauten Fahrzeuge werden für ihre Fahrten um Ulm herum einem umfassenden Redesign unterzogen. Durch diese Maßnahmen unterscheiden sich diese Fahrzeuge beim Komfort kaum von Neufahrzeugen.


(red/BEG)

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