Nach den Gewalttaten der letzten Tage: DB will mehr in Sicherheit investieren

Nach den Anschlägen von Würzburg und Ansbach sowie dem Amoklauf von München will die Deutsche Bahn noch stärker als bisher in den Ausbau der Sicherheit investieren.


„Wir planen, in den nächsten Jahren bei der DB Sicherheit zusätzlich mehrere hundert Mitarbeiter einzustellen sowie deren Ausbildung und Qualifizierung zu verbessern“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube.

Die Sicherheitskräfte sollen in Zügen und Bahnhöfen eingesetzt werden und die Arbeit der Bundespolizei unterstützen. Wie es aus der DB-Konzernzentrale in Berlin heißt, seien heute schon rund 3.700 Sicherheitskräfte der Bahn und rund 5.000 Beamte der Bundespolizei im Einsatz. Zur besseren Abwehr möglicher Terroranschläge hatte die DB zusammen mit dem Bundesinnenministerium im vergangenen Jahr einen weiteren Ausbau der Videoüberwachung beschlossen und 85 Millionen Euro Investitionsmittel für die kommenden Jahre bereitgestellt.

Einem aktuellen Medienbericht zufolge warnt das Bundeskriminalamt (BKA) vor möglichen Anschlägen auf das Verkehrsmittel Bahn (Bahnblogstelle berichtete).

EVG begrüßt geplante Erhöhung des DB-Sicherheitspersonals

Der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Klaus-Dieter Hommel, begrüßt die Ankündigung von DB-Chef Rüdiger Grube, die Zahl der Sicherheitskräfte um 500 Mitarbeiter zu erhöhen. Das teilt die EVG mit.

„Wir bewerten es als positiv, dass das Unternehmen unsere Forderung nach mehr Sicherheitspersonal zeitnah umsetzen will“, sagte Hommel. Gleichzeitig warnte der EVG-Vize davor, „jetzt irgendwelche Personaldienstleister zu beauftragen, statt auf eigene, vor allem aber qualifizierte Mitarbeiter zu setzen“.

„Wenn die Bahn auf mehr Sicherheit setzt, muss sie das in erster Linie mit eigenen Mitarbeitern tun“, forderte Hommel. Der stellvertretende Vorsitzende der EVG kritisierte, dass die Deutsche Bahn zunehmend Aufgaben, die von DB Sicherheit wahrgenommen würden, an Dritte vergeben wolle. „Damit muss jetzt Schluss ein“, so Hommel.

Ungeachtet der Ankündigung der Deutschen Bahn werde die EVG zu einem „Runden Tisch“ einladen, betonte Hommel.

„Wir brauchen für den Schienenpersonennahverkehr ein gesamthaftes Sicherheitskonzept, das auch die privaten Wettbewerber und die Aufgabenträger mit einbezieht“, stellte der EVG-Vize fest. Erste Gespräche hierzu würden seitens der EVG bereits geführt. „Wir werden dieses Thema so lange im Interesse unserer Kolleginnen und Kollegen treiben, bis wir als EVG mit dem Ergebnis zufrieden sind“, machte Klaus-Dieter Hommel deutlich.


Letzte Aktualisierung: 27.07.2016, 14:42 Uhr

(red/DB)

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