InnoTrans 2016 – Rückschau (Teil 2): Digitale Fahrgastinfomationssysteme

Auch einige Tage nach dem Stattfinden der weltweit führenden Fachmesse für Schienenfahrzeugtechnik – der InnoTrans, blickt Bahnblogstelle auf die dort gezeigten Highlights in mehreren Teilen zurück. Heute: Digitale Fahrgastinformationssysteme.


Intelligentes Fenster

Hersteller wie die ANNAX Anzeigesysteme GmbH oder der chinesische Schienenfahrzeughersteller CRRC (China Railway Rolling Stock Corporation Limited) haben auf der InnoTrans Lösungen für digitale Fenster präsentiert. Statt einfach nur die vorbeiziehende Landschaft zu beobachten, ermöglicht diese Technik das Einblenden zusätzlicher Informationen auf Fensterflächen im Fahrgastraum. Wie auf der Fachmesse gezeigt, können so beispielsweise Daten zum Streckenverlauf, Wettervorhersagen oder Wirtschafts- und Nachrichteninhalte digital angezeigt werden.

Für sein Zugkonzept der Zukunft plant CRRC den Einsatz dieser „intelligenten Fenster“, um künftig Fahrgastinformationen über ein Touchscreen-Heads-Up-Display zu liefern.

Digitaler Wagenstandsanzeiger

ST-Digital (ST-Vitrinen Trautmann GmbH & Co. KG) zeigte auf der InnoTrans neben verschiedenen Outdoor LCD-Displays auch eine elektronische Variante des Wagenstandsanzeigers, wie er bereits seit rund zwei Jahren im Bahnhof Berlin-Südkreuz verwendet und getestet wird. Das System ermöglicht auf einem großen Display die Darstellung der Wagenreihung der nächsten vier Züge in Echtzeit.

Die unterschiedlichen Anzeigesysteme von ST-Digital sind in wetterfesten Gehäusen aus Aluminium verbaut, für einen 24/7-Dauerbetrieb ausgelegt und erreichen eine Leuchtdichte von bis zu 3000 cd/m². Nach Herstellerangaben sind die Displays zum Schutz vor Vandalismus mit einem gehärteten Verbundsicherheitsglas ausgestattet.

E-Paper Display

Der Hersteller GDS präsentierte eine Fahrplandarstellung, die nicht auf gedrucktem sondern auf elektronischem Papier abgebildet wurde. Das System funktioniert über Anzeigetechniken, mit denen versucht wird, das Aussehen von Tinte oder Farbe auf Papier elektronisch nachzubilden. E-Paper-Displays reflektieren dabei das Licht ähnlich wie normales Papier. Die Versorgung mit Energie erfolgt bei ausreichendem Sonnenlicht über Solarzellen oder durch einen Batteriebetrieb.

Wie Geert-Jan de Groot am Stand von GDS verriet, ist diese Technik im Gegensatz zu herkömmlichen LCD-Anzeigen extrem energiesparend. Da es sich hier zudem um passive, nichtleuchtende Anzeigen handelt, hat dieses Verfahren den weiteren Vorteil, dass die Darstellung der Inhalte auch dann noch lesbar ist, wenn keine Spannungsversorgung mehr zur Verfügung steht. Erste E-Paper Displays dieser Art sind bereits in Paris verbaut.


(red)

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