Zum Schutz der Reisenden und des Zugpersonals: EVG fordert Doppelbestreifung – andernfalls bleiben Züge stehen

Das Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn sollte in Problemzügen des Nachtverkehrs als Doppelstreife eingesetzt werden. Dies fordert der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Klaus-Dieter Hommel.


Mit der neuen Forderung reagiert die Gewerkschaft auf einen dramatischen Zwischenfall im Nacht-Intercity 2020 zwischen Frankfurt und Hamburg. Dort war eine Reisende durch Messerstiche schwer verletzt worden. Insbesondere diese Strecke gelte als problematisch. Im vergangenen Jahr seien nach Angaben der EVG dort 23 Übergriffe registriert worden, wovon drei Fälle mit schwerer Körperverletzung endeten.

„Das sind zwei Vorfälle pro Monat und damit zwei zu viel“, so Klaus-Dieter Hommel. „Es gibt Nachtverbindungen, die unsere Kolleginnen und Kollegen seit langem als Problemzüge identifiziert haben.“

Nach dem Vorfall fordert die EVG nun den Einsatz von Doppelbestreifung durch Mitarbeiter der DB-Sicherheit und erinnerte daran, dass die Deutsche Bahn ihre Nachtzüge zum Jahresende einstellen und dann durch reguläre ICE- und IC-Verbindungen ersetzen wird.

„Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, entstehen womöglich neue Problemverbindungen. Es darf nicht sein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen Angst haben müssen, wenn sie zur Nachtschicht eingeteilt werden. Aber auch Reisende dürfen nicht das Gefühl haben, dass die Unsicherheit mitfährt“, so der stellvertretende EVG-Vorsitzende. „Hier muss endlich etwas passieren. Wir fordern für diese Züge ab sofort eine Doppelbestreifung durch die DB Sicherheit.“

Die zuständigen Betriebsräte seien durch die EVG bereits informiert. Unterbleibe der Einsatz der Doppelbestreifung, so werden die Betriebsräte den Einsatz des Zugpersonals auf diesen Verbindungen ablehnen. Dann bleiben diese Züge stehen, so die Drohung der Gewerkschaft.


red / Quelle: EVG

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