BW-Verkehrsminister Hermann will emissionsfreie Züge aufs Gleis bringen

Alstoms Coradia iLint ist ein neuer CO2-emissionsfreier Regionalzug. (Foto: © Alstom)
Alstoms Coradia iLint ist ein neuer CO2-emissionsfreier Regionalzug. (Foto: © Alstom)

Geht es nach den Plänen des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann sollen ab 2021 im Ortenaukreis Züge mit Brennstoffzellen- oder Batterieantrieb zum Einsatz kommen. Perspektivisch könne man sich zudem auf vielen nicht elektrifizierten Strecken des Bundeslandes Triebwagen mit alternativen Antrieben vorstellen.


Die im kommenden Jahr beginnende Ausschreibung der Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Netz 8 („Ortenau“) wird die Bedingung enthalten, dass die Bewerber Züge mit lokal emissionsfreien Antriebstechnologien wie etwa Brennstoffzellen- oder Batterieantrieb einsetzen. Dies geht aus einer Mitteilung des baden-württembergischen Verkehrsministeriums hervor.

Auf dem Weg in eine nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft spielen innovative und intelligente Verkehrskonzepte eine bedeutende Rolle. Emissionsfreie Züge mit Brennstoffzellen- oder Batterieantrieb können eine umweltfreundliche Alternative zu den vorhandenen Dieseltriebzügen im Schienenverkehr sein. Wo der Bau einer Oberleitung zu teuer ist, müssen neue und klimaneutrale Technologien zum Einsatz kommen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann.

Auf etwa 90 Kilometern und damit auf der Hälfte der Schienenstrecken im Netz 8 gibt es noch keine elektrische Oberleitung. Nach ersten groben Schätzungen wäre der Bau einer Oberleitung etwa viermal so teuer wie der Einsatz von Batterie- oder Brennstoffzellenzügen.

Auf der InnoTrans 2016 präsentierte Fahrzeughersteller Alstom den Coradia iLint, den ersten Zug mit Brennstoffzellenantrieb. (Foto: © Bahnblogstelle)
Auf der InnoTrans 2016 präsentierte der Fahrzeughersteller Alstom seinen Coradia iLint, den ersten Zug mit Brennstoffzellenantrieb. (Foto: © Bahnblogstelle)

Wie das Verkehrsministerium mitteilt, habe Minister Hermann den Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, und die Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg, Edith Schreiner, in einem Schreiben über die „nahezu idealen Voraussetzungen für den Einsatz“ neuer elektrisch angetriebener Züge mit Brennstoffzellen oder Batterien im Ortenaukreis informiert. Der geplanten Ausschreibung für das SPNV-Netz 8 gingen eine zweijährige Untersuchung und Markterkundung sowie eine Vielzahl an Gesprächen von Experten aus dem Verkehrsministerium, der NVBW und der e-mobil BW mit der Industrie, Eisenbahnunternehmen und Fachleuten aus der Brennstoffzellen- und Wasserstoffbranche voraus. Für nicht elektrifizierte Schienenstrecken bieten alternative Antriebsmethoden wie etwa Batterietriebzüge oder der Brennstoffzellenantrieb, bei dem Wasserstoff als Energieträger dient, die Möglichkeit, lokal emissionsfreie Züge zu betreiben. Das entsprechende Vergabeverfahren wird derzeit erarbeitet. Am 17. November 2016 wurde die Vorinformation über das geplante Verfahren im EU-Amtsblatt veröffentlicht.

Derzeit fahren im Netz 8 die Züge der Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG), bzw. deren Tochter Ortenau-S-Bahn GmbH (OSB). Der seit Dezember 2014 geltende Verkehrsvertrag zwischen dem Land und der SWEG hat eine Laufzeit von 7 Jahren.


red / Quelle: MVI

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