DB Regio bestellt Regionaltriebzüge vom Typ Mireo und Desiro HC bei Siemens

Für den Einsatz im Rheintal-Netz im Südwesten Deutschlands hat die DB Regio AG den Zughersteller Siemens mit der Lieferung von 39 Regionaltriebzügen beauftragt. Die Inbetriebnahme ist für 2020 geplant.


Wie Siemens und die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilten, haben beide Unternehmen einen Vertrag zur Herstellung von 39 neuen Elektrotriebzügen für den Schienenpersonennahverkehr im Netz 4 „Rheintal“ (Karlsruhe–Offenburg–Basel) abgeschlossen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Partner Siemens. Das gemeinsame Ziel ist, unseren Kunden ab Juni 2020 mit neuen Zügen einen qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Nahverkehr anzubieten“, so David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg.

Der Auftrag umfasst 15 Desiro-HC- und 24 Mireo-Züge. Dies ist die erste Order für Fahrzeuge aus der neuen Regionaltriebzugplattform Mireo, die erst im September auf der Bahnmesse Innotrans in Berlin vorgestellt wurde.

„Nach dem Produktlaunch ist uns innerhalb kürzester Zeit der Markteintritt mit unserer neuen Zugplattform Mireo gelungen. Der Mireo vereint Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit und bietet höchste Flexibilität über den gesamten Lebenszyklus hinweg“, sagte Sabrina Soussan, Leiterin des Geschäfts mit Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen sowie Lokomotiven bei Siemens.

Vertreter von DB Regio und Siemens unterzeichneten am Donnerstag in Freiburg den Vertrag. (Foto: © DB Regio)
Vertreter von DB Regio und Siemens unterzeichneten am Donnerstag in Freiburg den Vertrag. (Foto: © DB Regio)

Der Mireo soll als Regionalbahn (RB) auf der Strecke Offenburg – Freiburg – Basel/Neuenburg (Schweiz) sowie sonntags im Kaiserstuhl von Freiburg nach Endingen/Breisach eingesetzt werden. Das Fahrzeug ist als skalierbarer Gliederzug konzipiert. Die Leichtbauweise, energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement führen zu einem um 25 Prozent reduzierten Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängerfahrzeugen, so Siemens. Durch die neue aerodynamische Gestaltung und das laufruhige Drehgestell werde zudem eine Geräuschreduzierung erreicht. Die dreiteiligen Züge verfügen über 220 Sitzplätze.

Auf der Strecke Karlsruhe – Offenburg – Freiburg – Basel soll der Desiro HC als Regionalexpress (RE) verkehren. Jeder Zug besteht nach Angaben von Siemens aus vier Wagen, von denen der erste und der letzte als Endwagen jeweils ein Deck für die Fahrgäste haben und die beiden mittleren als Doppelstockwagen ausgeführt sind. Über 50 Prozent des Raumes für die Fahrgäste seien barrierefrei begehbar, in den beiden einstöckigen Endwagen sogar komplett stufenlos und für die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Reisender ausgestattet. Durch die zweistöckigen Mittelwagen werde pro Zug auf nur 105 Metern Länge ein Angebot von 410 Sitzplätzen mit reichlich Beinfreiheit geschaffen. Beide Regionalzüge sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt.

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(Quelle: Siemens)

Nach der Auslieferung der 39 Fahrzeuge gehen diese in das Eigentum des Landes Baden-Württemberg über und werden für die Dauer des Verkehrsvertrages von 12 ½ Jahren von DB Regio gepachtet.

DB Regio Baden-Württemberg hatte am 6. Februar 2017 vom Land den Zuschlag für das Netz 4 „Rheintal“ erhalten. Mit den 39 neuen elektrischen Triebzügen wird DB Regio ab Juni 2020 jährlich bis zu 4,7 Millionen Zugkilometer erbringen.


Meldung vom 16.02.2017

red/Siemens/DB

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