S-Bahn München: Linientausch ab Dezember 2017 soll für spürbare Verbesserungen sorgen

Zwei S-Bahn-Züge Baureihe ET 423 der S-Bahn München GmbH begegnen sich als S3 bei der Aus- und Einfahrt in den Ostbahnhof in München. (Foto: © DB AG)

Bei der Münchner S-Bahn verkehrt künftig die Linie S 6 von Tutzing nach Ebersberg. Die S 4 von Geltendorf endet am Ostbahnhof mit zeitweiser Verlängerung nach Zorneding, Grafing Bahnhof bzw. Ebersberg. Dadurch sei eine deutlich höhere Betriebsqualität zu erwarten, teilt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit.


Ab dem Fahrplan­wechsel am 10. Dezember 2017 wird nicht mehr die S 4 von Geltendorf, sondern die S 6 von Tutzing alle 20 Minuten nach Grafing Bahnhof bzw. zweimal pro Stunde nach Ebersberg fahren. Dieser Linien­tausch bringt für die Fahrgäste im Landkreis Ebersberg mehrere spürbare Vorteile:

  • Es ist zu erwarten, dass die Betriebsqualität deutlich steigen wird. Dies hat laut BEG eine hierfür eigens angefertigte Fahrplanstudie der DB Netz AG bestätigt.
  • Die Fahrten von Grafing Bahnhof nach Ebersberg werden über die Stunde besser verteilt sein. Aus einem heutigen Abstand von etwa 10/10/40 Minuten wird künftig nahezu ganztägig ein 20-Minuten-Rhythmus (zweimal S-Bahn, einmal Filzenexpress Grafing Bahnhof – Wasserburg).
  • Die Anschlüsse von Ebersberg zur S 8 Richtung Flughafen und zur S 2 Richtung Erding werden besser. Die Wartezeiten am Leuchtenbergring werden sich auf etwa 10 Minuten halbieren.

„Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir konti­nu­ierlich an einer nachhal­tigen Verbes­serung der Qualität im Bahnland Bayern. Deshalb haben wir uns von Anfang an engagiert, die nicht zufrie­den­stel­lende Betriebs­qua­lität auf dem östlichen Linienast der heutigen S 4 zu verbessern“, stellt Johann Niggl, Sprecher der Geschäfts­führung der BEG, fest.

Groß ist die Freude beim Landrat des Landkreises Ebersberg, Robert Nieder­gesäß, zugleich Sprecher der MVV-Verbund­land­kreise: „Ich bin erleichtert, dass auf meine Initiative vom Dezember 2015 und Mai 2016 durch das gemeinsame Engagement von S-Bahn, BEG und Münchner Verkehrs- und Tarif­verbund (MVV) eine Lösung erarbeitet werden konnte, die die S-Bahn insbe­sondere für die Bürger aus Ebersberg endlich verläss­licher machen wird. Dankbar bin ich für die Unter­stützung der MVV-Verbundgesell­schaft, die sich als Vertreter der MVV-Gesell­schafter intensiv um Konzeption und Fahrplan­lagen im Sinne der Fahrgäste gekümmert hat.“

Der Geschäfts­führer des MVV, Alexander Freitag betont: „Die MVV-Verkehrs­planer werden zudem die umfang­reichen MVVRe­gio­nal­bus­ver­kehre, z. B. an den Bahnhöfen Haar und Ebersberg, bestmöglich an den neuen S-Bahn-Fahrplan anpassen. Damit werden auch die Bürger der Gemeinden abseits der Schiene von den Verbesse­rungen profi­tieren.“

Die S 4 verkehrt ab dem Fahrplan­wechsel im Dezember 2017 grund­sätzlich bis Ostbahnhof. Nach Zorneding bzw. Grafing Bahnhof fährt sie nur noch während der Haupt­ver­kehrs­zeiten. Lediglich im Schüler­verkehr zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen 13 und 14 Uhr wird die S 4 weiterhin bis nach Ebersberg fahren.

„Darüber sind wir sehr erfreut, denn auf diese Art und Weise können die gewohnten Schul­zeiten an den Schulen in Kirch­seeon, Grafing und Ebersberg unver­ändert bleiben“, erklärt Landrat Nieder­gesäß.

Die Kapazität der einglei­sigen Bahnstrecke Grafing Bahnhof – Ebersberg ist mit zwei S-Bahn-Fahrten und einer Fahrt des Filzen­ex­press Grafing Bahnhof – Wasserburg je Stunde und Richtung, also insgesamt sechs Zugfahrten je Stunde, vollständig ausge­reizt. Ein Ausbau der Strecke, beispiels­weise durch den Bau eines Doppel­spu­r­ab­schnittes oder eines zusätz­lichen Kreuzungs­bahn­hofes wie auch durch eine Verbes­serung der Signal­technik, ist aufgrund der extrem hohen Kosten derzeit noch nicht vorge­sehen. Auch dies hatte der Ebers­berger Landrat in seinem Schreiben vom Dezember 2015 erneut angestoßen und möchte sich in den nächsten Jahren aktiv für diesen notwen­digen Infra­struk­tur­ausbau einsetzen. Denn um Ebersberg und die Region Richtung Wasserburg zukunfts­weisend anbinden zu können, brauche es möglichst bald ein zweites Gleis. Umso mehr kommt es aktuell darauf an, das Fahrplan­system jetzt robust zu gestalten.

Heiko Büttner, Vorsit­zender der Geschäfts­leitung der S-Bahn München, stellt fest: „Das neue Fahrplan­konzept bedingt deutlich weniger Rangier­fahrten in Grafing Bahnhof und Ebersberg. So kann die S-Bahn deutlich pünkt­licher fahren und Anschlüsse können besser sicher­ge­stellt werden“.

Mit dem neuen Konzept bringt der Freistaat insgesamt 10.000 Zugki­lo­meter jährlich mehr auf die Schiene und inves­tiert somit in Zuver­läs­sigkeit und Kunden­zu­frie­denheit.


red/BEG

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