Runter vom Gleis!: PRO BAHN fordert Unterlassen von Foto- und Filmaufnahmen auf Bahnanlagen

© Bahnblogstelle

Selfies auf Schienen sind gefährlich: Aus diesem Grund fordert PRO BAHN in einem offenen Brief dazu auf, Fotos und Filmaufnahmen auf Gleisen nicht zu veröffentlichen.


© PRO BAHN

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert dazu auf, Foto- und Filmaufnahmen nicht mehr zu veröffentlichen, die Menschen in der Gefahrenzone von Eisenbahnschienen zeigen. In einem offenen Brief an Bilddatenbanken und -agenturen, Fotografen, Kameraleute und Soziale Netzwerke appelliert der Fahrgastverband an diese Unternehmen und Berufsgruppen, solche Aufnahmen nicht mehr anzufertigen oder zu veröffentlichen. Die Gefahr sei groß, dass durch jede Veröffentlichung weitere Nachahmer solche Szenen nachstellen würden und Menschen dadurch Schaden nehmen.

Der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir beobachten, dass immer mehr Menschen unbedacht Bahngleise als Örtlichkeit für Foto- oder Filmaufnahmen nutzen. Dieses von manchen eingesetzte Motiv „Mensch auf Schienen“ führt – gerade durch die heute verbreitete Selfie-Welle – immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen und vermutlich auch zu einigen Todesfällen. Statistisch wird bei Eisenbahnunfällen nicht erfasst, warum sich ein Mensch auf den Schienen aufgehalten hat. Daher kann man die Zahl derjenigen, die zu Schaden kommen, nicht exakt beziffern. Doch unsere Überzeugung ist: jeder einzelne ist einer zu viel.

Sicher gibt es auch Gleise, die nicht mehr genutzt werden und auf denen solche Fotos ohne Risiko möglich sind. Doch können das – vor allem junge Menschen – an einer konkreten Stelle tatsächlich richtig einschätzen? Zumal wenn sie sich auf das Anfertigen der Aufnahmen konzentrieren? Als langjährige und gute Kenner des Eisenbahnverkehrs wissen wir: Das Risiko wird von den allermeisten Menschen völlig unterschätzt – unter anderem, weil der Bremsweg von Eisenbahnfahrzeugen sehr viel länger als der von Straßenfahrzeugen ist.

Daher bitten wir alle, die fotografieren und Filme herstellen, sich ihre Verantwortung an dieser Stelle bewusst zu machen und auf solche Aufnahmen zu verzichten. Und wir appellieren an alle, die Bilder und Filme verbreiten, solche Aufnahmen, die Menschen in der Gefahrenzone von Eisenbahnschienen zeigen, nicht mehr zu veröffentlichen.

Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen

Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Detlef Neuss
Bundesvorsitzender


red/pb

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