Dieseltriebwagen der Bayerischen Regionalbahn (RBR) in Augsburg. (Foto: © Bahnblogstelle)

Bayerische Regiobahn soll Zuschlag für Dieselnetz Augsburg II Übergang erhalten

Dieseltriebwagen der Bayerischen Regionalbahn (RBR) in Augsburg. (Foto: © Bahnblogstelle)
Dieseltriebwagen der Bayerischen Regionalbahn (RBR) in Augsburg. (Foto: © Bahnblogstelle)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, beabsichtigt, einen Übergangsvertrag auf den Linien des Dieselnetzes Augsburg II an die Bayerische Regiobahn GmbH (BRB) zu vergeben. Den endgültigen Zuschlag kann die BEG wegen der Einspruchsmöglichkeiten der unterlegenen Bieter frühestens in zehn Tagen erteilen.


Da der laufende Verkehrsdurchführungsvertrag für das Dieselnetz Augsburg II zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 endet und das Wettbewerbs­projekt „Augsburger Netze“ nicht wie ursprünglich geplant im Dezember 2019 starten kann, wird für den Zeitraum von Dezember 2019 bis Dezember 2021 ein Übergangsvertrag benötigt. Grund für den späteren Start der „Augsburger Netze“ ist, dass sich der Schienenpersonenfernverkehr insbesondere mit der Fertigstellung von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Stuttgart – Ulm wesentlich ändern wird, was einen Einfluss auf das Wettbewerbsprojekt „Augsburger Netze“ haben wird. Durch die Verschiebung dieses Projekts auf Dezember 2021 wird es voraussichtlich möglich sein, diese Änderungen in der Ausschreibung zu berücksichtigen.

Das Dieselnetz Augsburg II Übergang umfasst mehr als drei Millionen Zugkilometer pro Jahr und besteht aus folgenden Linien:

  • Augsburg – Geltendorf – Weilheim
  • Weilheim – Schongau
  • Augsburg – Ingolstadt
  • Eichstätt Bahnhof – Eichstätt Stadt (einzelne Züge verkehren von/nach Ingolstadt)

Zwei Betriebsstufen

Das Angebotskonzept umfasst zwei Betriebsstufen: Der Fahrplan entspricht in der ersten Betriebsstufe ab Ende 2019 dem heutigen bewährten Angebot. Dabei kommt bei der Paartalbahn der Haltepunkt „Brunnen“ neu hinzu. In der zweiten Betriebsstufe ab Ende 2020 muss mit Fertigstellung der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau der Fahrplan der Strecke Augsburg – Geltendorf – Weilheim an die geänderten Zeiten der Züge zwischen München und Buchloe angepasst werden. Die Taktzeiten der Ammerseebahn werden daher um 30 Minuten verschoben, um in Geltendorf schnelle Anschlüsse nach München sicherzustellen. In Weilheim lassen sich dabei Verlängerungen der Umsteigezeiten außerhalb des Berufs- und Ausflugsverkehrs in Richtung Garmisch-Partenkirchen und Schongau leider nicht vermeiden. In der Hauptverkehrszeit bleibt es beim bewährten 30-Minuten-Rhythmus auf der Ammerseebahn. Das Fahrtenangebot auf allen übrigen Strecken des Netzes bleibt bis auf kleine Verschiebungen im Minuten­bereich unverändert.

Weiterhin hohes Niveau bei Tarif und Vertrieb

Bei Service, Tarif und Vertrieb bietet die Bayerische Regiobahn bereits ein hohes Niveau. Alle Fahrzeuge im Dieselnetz Augsburg II Übergang sind schon heute mit Fahrausweisautomaten ausgerüstet. Dieser Vertriebsweg wird auch im Übergangsvertrag fortgesetzt. Fahrscheine können darüber hinaus auch an stationären Fahrausweisautomaten und zusätzlich im personenbedienten Verkauf erworben werden. In Schongau, Peiting Ost und Peißenberg bleiben die Video-Reisezentren mit Öffnungszeiten von 70 Stunden pro Woche erhalten. In Augsburg Hbf und Eichstätt Stadt sind Mindestöffnungszeiten im personenbedienten Verkauf garantiert. Das Kundencenter im Augsburger Hbf wird mit den bisherigen Servicequalitäten fortgeführt.

Innerhalb der Verbundgebiete werden ab allen Stationen die jeweiligen Fahrkartensortimente des AVV- und des INVG-Tarifs verkauft. Fahrscheine zum DB-Nahverkehrstarif werden innerhalb des Netzes sowie darüber hinaus zu häufig nachgefragten Zielen verkauft. Sollte der Fahrscheinkauf wegen einer Automatenstörung nicht möglich sein, bietet die BRB in begleiteten Zügen den Fahrscheinverkauf ohne Aufpreis an, wenn sich der Fahrgast unaufgefordert beim Servicepersonal meldet. Darüber hinaus wird als zusätzlicher Service der Fahrscheinerwerb für den AVV und für den DB-Tarif über eine Handy-App und über den Web-Shop des Unternehmens angeboten.

Hohe Qualitätsanforderungen

Um den Fahrgästen einen hohen Komfort und umfangreichen Service zu bieten, gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung, Störfallmanagement, Sitzplatzkapazitäten, Sauberkeit und Serviceorientierung. Die Sitzplatzkapazitäten werden entsprechend der Nachfrage, unter besonderer Berücksichtigung des Berufs- und Schülerverkehrs, angeboten. Abweichungen von den vertraglich vereinbarten Leistungen werden durch Entgeltminderungen (sogenannten Pönale) bestraft. In diesem Vertrag kommt das neue Pünktlichkeits­messsystem der BEG zur Anwendung, durch das unter anderem Verspätungen abhängig von ihrer tatsächlichen Dauer pönalisiert werden.

Des Weiteren muss das Verkehrsunternehmen am Qualitätsmesssystem der BEG teilnehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit der Züge, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die Kompetenz und Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden.

Fahrgastinformation in Echtzeit

Die Züge sind mit einem kundenfreundlichen Echtzeit-Fahrgastinformationssystem ausgestattet: Bildschirme informieren über aktuelle Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten sowie Anschlüsse an den jeweiligen Bahnhöfen. Darüber hinaus verpflichtet sich die BRB, alle relevanten Soll- und Echtzeitdaten zur Fahrgastinformation und Anschlusssicherung an DEFAS Bayern, den bayernweiten Datenpool für Auskunftssysteme, zu liefern.


red/BEG

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