Nur noch wenige Wochen bis zur Inbetriebnahme des ESTW Wuppertal

© Deutsche Bahn (Symbolbild)

Das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) in Wuppertal steht kurz vor der Fertigstellung: Mit Beendigung der Sperrpause für den Zugverkehr im Eisenbahnknoten Wuppertal am 30. August 2017 wird das neue ESTW seinen Dienst aufnehmen.


Sechseinhalb Wochen Zeit bleiben den Mitarbeitern der Deutschen Bahn und den beteiligten Baufirmen, um alle Anschlüsse an Weichen, Signale, Achszähler und Magnete zu legen, um anschließend in umfangreichen Testfahrten alle Fahrmöglichkeiten auf Herz und Nieren zu überprüfen. Jedes Kabel – teils mit mehreren Dutzend einzelner Adern – wird an 387 Signale, 98 Weichen, 324 Achszähler und 260 Magnete angeschlossen. Insgesamt werden 374.000 Meter Kabel verlegt.

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Das neue ESTW ersetzt die alten signaltechnischen Anlagen mit den Stellwerken in Gruiten, Wuppertal Hbf und Wuppertal-Vohwinkel. Die neue digitale Leit- und Sicherheitstechnik sorgt in Kombination mit dem Einbau neuer Weichen und veränderten Blockabständen für eine bessere Betriebsqualität. Künftig werden mehr Fahrmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Der Effekt: Gerade in den Hauptverkehrszeiten stehen die Züge weniger im Stau und können flexibler von den Fahrdienstleitern im Stellwerk gesteuert werden.

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Für die Inbetriebnahme des ESTW wird Stück für Stück die alte Technik vom Netz genommen und durch die neuen Anschlüsse ersetzt. Erst wenn jedes Kabel verbunden und verschraubt ist, die Softwareprogramme und der Spurplan im ESTW stehen, darf der erste Zug auf die Strecke: für Probefahrten. Denn bevor wieder planmäßig Personenzüge durch die neue Technik gesteuert werden dürfen, muss sichergestellt sein, dass auch jede Weiche und jedes Signal so arbeitet wie vorgesehen. Allein für die Probefahrten sind die Experten acht Tage lang im Einsatz, immerhin gibt es 521 verschiedene Fahrmöglichkeiten.

Während der Sperrpause haben auch die direkten Anwohner an der Strecke erstmals die Möglichkeit, ihre den Bahngleisen zugewandten Fassaden zu modernisieren. Da einige Häuser so dicht an den Schienen und der Oberleitung liegen, kann das aus Sicherheitsgründen nur erfolgen, wenn der Zugverkehr eingestellt ist. Insgesamt neun Hausbesitzer nutzen die zugfreie Zeit für die Modernisierung. Das hat die Deutsche Bahn in den minutiös ausgefeilten Bauablauf eingetaktet. Außerdem wird die Deutsche Bahn dem Wunsch der Stadt Wuppertal nachkommen, die Strecke zwischen Wuppertal-Sonnborn und Wuppertal-Oberbarmen zu säubern und von Müll und Unrat zu befreien. Dafür investiert die Deutsche Bahn noch einmal zusätzlich mehrere zehntausend Euro.

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red/DB

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