Blinder Passagier auf Güterzug: Bundespolizei beendet „Geburtstagsreise“ auf Kesselwagen

Symbolbild: Ein Kesselwagen im Wagenzugverband eines Güterzuges. (Foto: © Bahnblogstelle)

Die Bundespolizei holte am Mittwoch (19. Juli 2017) gegen 19.20 Uhr im Bahnhof Köthen einen Mann von einem Güterzug. Der 45-Jährige war als „blinder Passagier“ auf einem der Kesselwagen unterwegs.

Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn informierte die Bundespolizei am Donnerstagabend darüber, dass der Lokführer eines Zuges einen Mann auf dem Kesselwagen eines anderen Güterzuges bemerkte. Kurz darauf wurde der betroffene Güterzug im Bahnhof Köthen gestoppt und der Bahnverkehr vorläufig eingestellt. Nach Angaben der Bundespolizei wollte der Mann der Aufforderung des Lokführers, den Zug zu verlassen, nicht Folge leisten. Erst als die Bundespolizisten eintrafen und mit ihm sprachen, verließ er seinen gewählten Platz zwischen zwei Kesselwagen.

Der 45-Jährige war angetrunken und gab an, dass er aus Schönebeck kommend eine Geburtstagsreise machen wollte; da er kein Geld hatte, suchte er sich den Güterzug als Verkehrsmittel aus.

Der Mann wurde eindringlich durch die Beamten auf die Lebensgefahr, in die er sich durch seine Tat begeben hatte, hingewiesen. Den 45-Jährigen erwartet nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen der Vornahme einer Betriebsstörung/Betriebsgefährdung gemäß der Eisenbahn-, Bau- und Betriebsordnung (EBO).

Durch die Streckensperrung kam es bei elf Zügen zu einer Verspätung von insgesamt 380 Minuten.

red/BPol

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