Bundespolizei und Bahn finden gemeinsame Lösung für Abwicklung von Güterzugkontrollen

© Bundespolizei (Symbolbild)

Die Bundespolizei und die Deutsche Bahn AG haben eine gemeinsame Lösung gefunden, um Güterzüge grenznah zu kontrollieren und dennoch den Zugbetrieb im Bereich Inntal/Rosenheim störungsfrei abzuwickeln. Regelmäßig hatten in den vergangenen Monaten Migranten sich selbst höchster Lebensgefahr ausgesetzt, indem sie auf Güterzügen über den Brenner in Richtung Deutschland gefahren sind.


Güterzug Migranten Bundespolizei
© Bundespolizei

Rund 570 solche höchstriskante Fahrten hat die Bundespolizei im Laufe dieses Jahres erfasst; seit Oktober 2016, als die ersten Fälle bekannt wurden, sind es nun insgesamt rund 840. Die Bundespolizei begegnete diesem Umstand durch Schwerpunktkontrollen an Güterzügen auf der Strecke zwischen Kiefersfelden und Raubling. Aus Sicherheitsgründen war die zweigleisige Strecke dabei für den übrigen Zugverkehr nicht oder eingeschränkt nutzbar, Verspätungen und Zugausfälle waren sowohl im Güter- wie auch im Nahverkehr die Folge.

Gemeinsam hat nun die Bundespolizei mit der DB Netz AG eine Lösung entwickelt, um Güterzugkontrollen so zu gestalten, dass einerseits den Belangen der Sicherheit für Leib und Leben der Migranten, dem Zugbetrieb wie auch einem störungsfreien Fahrplan Rechnung getragen wird. In Rosenheim wird ein Rangiergleis nun mit Lichtanlagen als Kontrollstelle eingerichtet. Zum Schutz aller Beteiligten wird das Gleis durch eine Umzäunung von den übrigen Bahnanlagen getrennt. Innerhalb des nächsten Monats soll das Konzept umgesetzt sein, so die Planung.

Der Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Polizeidirektor Reinhard Tomm, erklärt: „Für die Bundespolizei steht fest: Die Kontrollen der Güterzüge sind unbedingt notwendig, wir können nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen. Außerdem reisen die Migranten illegal ein. Einen Güterzug zu überprüfen, ist deutlich komplexer und zeitintensiver als etwa eine Lastwagenkontrolle. Deshalb sind wir froh über die zusammen mit der Deutschen Bahn gefundene Lösung, mit der die Folgen der unablässigen Kontrollen für den Bahnverkehr spürbar abgemildert werden.“

„Wir bedauern, dass Migranten offenbar so verzweifelt sind, dass sie mit einer illegalen Fahrt im Güterwagen ihr Leben riskieren. Umso wichtiger ist es, hier schnell und professionell eine Lösung für alle Beteiligten zu finden. So wird vor allem auch den Belangen unserer Kunden nach einem stabilen und verlässlichen Fahrplan Rechnung getragen“, sagt DB-Konzernbevollmächtigter Klaus-Dieter Josel.


Quelle: DB

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