Vorwürfe zu Testfahrten auf neuer ICE-Strecke Berlin-München – DB weist erneut Medienberichte zurück

Der Testzug ICE-S von DB-Systemtechnik. (Foto: © DB AG / K+K Oelzner)

Nachdem die Deutsche Bahn bereits am Donnerstag Behauptungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland als „haltlos“ und „frei erfunden“ zurückgewiesen hat (Bahnblogstelle berichtete), reagiert der Bahnkonzern nun auf weitere Medienberichte zur neuen Schnellfahrstrecke Berlin-München.


Wie aus der Berliner Konzernzentrale am Freitagabend zu erfahren war, weist das Unternehmen Medienberichte zurück, wonach die neue ETCS-Technik an Bord der ICE-Flotte nicht genügend getestet worden sei. Auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München (VDE 8), die am 8. Dezember 2017 feierlich in Betrieb genommen wurde, fanden insgesamt über 1.000 Test­fahrten statt, davon mehrere Hundert mit ICE-Zügen, so die Bahn.

ICE 1 im Referenztestverfahren getestet

Ein ICE 1 und ein ICE 3 im Bahnhof. (Foto: © Deutsche Bahn)

Weiter heißt es: „Alle 10 ICE 3-Fahrzeuge der täglichen Sprinter-Flotte, die mit Spitzengeschwin­digkeiten von 300 km/h unterwegs sind, absolvierten Testfahrten auf der Neubaustrecke. Bei den rund 30 ICE 1-Zügen mit neuer ETCS-Ausrüstung kam das sogenannte Referenztestverfahren zur Anwendung.“ Dabei müssten nicht alle baugleichen Fahrzeuge tatsächlich auf der Strecke getestet werden, vielmehr würden die Ergebnisse der Streckentests auch auf die weiteren Fahr­zeuge übertragen. Dies sei, so die Bahn, ein gängiges Industrieverfahren, das nicht nur bei der Eisenbahn so praktiziert wird, sondern auch im Automobil- und Flugzeugsektor. Das Verfahren sei auch mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) genauso abgesprochen.

Grund für die Wahl des Referenztestverfahrens sei, dass nach Angaben eines Bahnsprechers nicht alle ICE 1 für Testfahrten auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München aus dem laufenden Betrieb genommen werden konnten, da dies sonst zu zahlreichen Ausfällen im Regelverkehr geführt hätte.

Lokführer wurden fünf Tage vorbereitet

Auch bei den auf der neuen Strecke eingesetzten Lokführern lege die DB großen Wert auf eine solide Ausbildung: Nur Lokführer, die sowohl in ETCS und auf den Fahrzeugen geschult wurden, sind im Einsatz. Jeder Lokführer wurde dafür fünf Tage ausgebildet: zwei Tage theoretisch, zwei Tage am Fahr­simulator und einen Tag auf der Strecke. Zum Start auf der neuen Strecke seien die Lokführer zudem zusätzlich in Doppelbesetzung auf den Führerständen.


red

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