Länderbahn: BEG fordert reibungslosen Betrieb bei Alex-Nord und Oberpfalzbahn

„alex“-Logo auf einem Reisezugwagen der Länderbahn. (Foto: © Bahnblogstelle)

Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 werden die Fahrgäste in den von der Länderbahn betriebenen Netzen Alex-Nord (auf den Strecken von München nach Hof und Prag) und Oberpfalzbahn (im Raum Schwandorf/Cham) mit erheblichen Verspätungen konfrontiert. Diese haben laut der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu massiven Beschwerden geführt. Die BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaates plant, finanziert und kontrolliert, hatte daher die Geschäftsführung der Länderbahn für den 20. Dezember 2017 zu einer Gesprächsrunde einbestellt.


Die Züge entsprechen noch nicht dem vereinbarten Fahrzeugzielkonzept und sind erheblich verspätet, so die BEG. Folglich kann das neue Fahrplankonzept für das Netz Alex-Nord trotz intensiver und solider Planungen unter der Mitwirkung aller Beteiligten nicht greifen. Dadurch werde auch die Betriebsqualität der Oberpfalzbahn sowie anderer Bahnen aufgrund der Abhängigkeiten auf der eingleisigen Strecke zwischen Schwandorf und Furth im Wald stark in Mitleidenschaft gezogen. „Die momentanen Zustände sind für die Fahrgäste nicht akzeptabel. Wir fordern die Länderbahn dazu auf, so schnell wie möglich deutliche Verbesserungen einzuleiten“, so Dr. Johann Niggl, Sprecher der BEG-Geschäftsführung. „Die Länderbahn muss unverzüglich für einen reibungslosen Betrieb sorgen. Das hat im Interesse der Fahrgäste oberste Priorität. Dass die Länderbahn ihren vertraglichen Verpflichtungen derzeit nicht nachkommt, werden wir mit entsprechenden Strafzahlungen ahnden“, stellt BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl klar. 

Dass es beim großen Fahrplanwechsel im Winter, vor allem bei der Inbetriebnahme neuer Netze, zu Startschwierigkeiten kommen kann, habe die Vergangenheit gezeigt. Erfahrungsgemäß stabilisiere sich der Betrieb aber nach einigen Tagen. Zwar beeinträchtigen derzeit auch in den Netzen der Oberpfalzbahn und des Alex-Nord infrastrukturelle Probleme wie Langsamfahrstellen und Baustellen den Betriebsablauf. Die Mehrzahl der Verspätungen sei jedoch auf Übertragungsverspätungen von und nach Tschechien zurückzuführen, die einer nicht vertragskonformen Umsetzung des vertraglich vereinbarten Wendekonzepts geschuldet sind, so die BEG. Die erheblichen Angebotsverbesserungen, die von der BEG bestellt worden sind, kommen daher bei den Fahrgästen derzeit kaum an und werden teilweise sogar als Verschlechterung wahrgenommen.

Pünktlichkeitsverbessernde Maßnahmen

Als wesentlicher Auslöser für die unbefriedigende Situation wurde, laut BEG, das Fehlen einer Diesellok im Fahrzeugumlauf Regensburg-Pilsen identifiziert. Die Länderbahn habe im Rahmen der Gesprächsrunde versichert, dass das regelkonforme Wendekonzept mit einer den Betrieb stabilisierenden zweiten Alex-Lok in Pilsen seit dem 20. Dezember 2017 umgesetzt und das Störfallkonzept in Schwandorf zeitlich neu bewertet wird. Außerdem werde ein weiteres pünktlichkeitsverbesserndes Wendekonzept in Regensburg geprüft. Nach Informationen der BEG wurde darüber hinaus die DB Netz dazu aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die Mängel in der Infrastruktur zu beheben: Weichenstörungen und Langsamfahrstellen sind unverzüglich zu beseitigen. Aus diesen und weiteren pünktlichkeitsverbessernden Maßnahmen beim Alex-Nord sollen reduzierte Übertragungsverspätungen resultieren, die sich in Folge auch positiv auf die Betriebsqualität der Oberpfalzbahn auswirken werden.

Die Umsetzung sowie die Wirksamkeit der vereinbarten Maßnahmen soll laut BEG im Rahmen wöchentlicher Krisengespräche geprüft werden.


red/BEG

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