Weil am Rhein: Gefahrgutaustritt löst Feuerwehrgroßeinsatz im Rangierbahnhof aus

Symbolbild: Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. (Foto: © benekamp / Fotolia)
Symbolbild: Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. (Foto: © benekamp / Fotolia)

Am Donnerstagabend (4. Januar 2018) gegen 18:30 Uhr stellte ein Rangiermeister der Deutschen Bahn im Weiler Rangierbahnhof an einem Güterzug einen stechenden und beißenden Geruch fest. Dieser ging von einem verladenen Tankcontainer aus, der Gefahrgut geladen hatte. Es handelte sich hierbei um den Stoff Dichlorbenzen, der als giftig gilt.


Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Weil am Rhein wurde um 18:37 Uhr durch die Notfallleitstelle der DB informiert. Insgesamt 75 Feuerwehrleute waren zunächst im Einsatz. Um den havarierten Tankcontainer herum wurde durch den Einsatzleiter der Feuerwehr, Frank Sommerhalter, eine Sperrzone angeordnet, die im Laufe des Abends witterungsbedingt angepasst wurde. Beamte der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein sperrten alle Zugänge und Zufahrten des Gefahrenbereiches. Beamte des Polizeireviers forderten die Anwohner der Leopoldshöhe über Lautsprecherdurchsagen auf, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Vier Feuerwehrleute und eine Privatperson erlitten Atemreizungen und wurden medizinisch betreut.

Die Bundesstraße 3 wurde ab der Einmündung Bühlstraße bis zum Obeliskkreisel gesperrt. Der Tramverkehr war ebenfalls eingeschränkt. Auch der Zugverkehr auf der Strecke Efringen-Kirchen – Basel musste eingestellt werden.

Die Messgruppe der Feuerwehr konnte an dem betroffenen Tankcontainer eine Konzentration des Gefahrstoffes feststellen. Zur weiteren Untersuchung wurde die „Industriefeuerwehr Region Basel“ nachalarmiert, die über spezielle Messgeräte für diese Gefahrstoffe verfügt. Nachdem durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn die Abschaltung und Erdung der Oberleitungen veranlasst worden war, konnten Feuerwehrleute unter Vollschutz den Tankcontainer besteigen und die Domdeckel überprüfen. Dabei konnte dann festgestellt werden, dass am mittleren Domdeckel der Gefahrstoff ausgetreten ist und offensichtlich vom Regen über den Tankcontainer gespült wurde.

Der Domdeckel konnte ordnungsgemäß verschlossen werden und wies bei Nachmessungen keinerlei Konzentrationen des Gefahrstoffes mehr auf. Anschließend konnte gegen 02:15 Uhr Entwarnung gegeben werden. Die Schutzmaßnahmen wurden aufgehoben und der Schienenverkehr konnte wieder anlaufen.

Der Tankcontainer wurde anschließend durch die Bundespolizei zur Durchführung weiterer Untersuchungen beschlagnahmt.

Neben Oberbürgermeister Dietz und der Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes war auch der Erste Landesbeamte des LRA Lörrach sowie Beamte der Abteilung Umwelt vor Ort. Seitens der Feuerwehr waren 75 Angehörige der Weiler Abteilungen, eine Messgruppe der Feuerwehr Lörrach sowie zwei Fachberater Chemie und der stellv. Kreisbrandmeister vor Ort. Der Rettungsdienst (DRK) war mit vier Fahrzeugen und acht Angehörigen sowie dem leitenden Notarzt im Einsatz. Kräfte des DRK versorgten die Einsatzkräfte mit Verpflegung und Warmgetränken. Seitens des Polizeireviers waren zwei Streifenbesatzungen eingesetzt. Die Bundespolizei war mit insgesamt 24 Beamten vor Ort. Sie wurden durch drei weitere Angehörige der Schweizer Grenzwache unterstützt.


red/BPol/FW

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