BLS bestellt 52 neue FLIRT-Züge der neusten Generation bei Stadler

Die BLS beschafft 52 Züge des Typs FLIRT der neusten Generation. Wie die private Schweizerische Bahngesellschaft mitteilt, sollen die neuen Züge drei ältere Fahrzeugtypen ablösen und die Flotte vereinheitlichen. Darüber hinaus sollen sie den geplanten Ausbau des Nahverkehrs um Bern sicherstellen.


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Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme von 31 modernen Doppelstockzügen MUTZ von Stadler Rail für den S-Bahn-Einsatz, investiert die BLS weiter in eine moderne und einheitlichere Zugflotte. Bestellt werden 52 einstöckige, je rund 100 Meter lange Triebzüge für den RegioExpress-Verkehr und die S-Bahn Bern. Es handelt sich um die bewährten FLIRT-Fahrzeuge neuster Generation (FLIRT 4), welche ebenfalls die Schweizer Firma Stadler Rail konzipiert und herstellt. Sie sollen zwischen 2021 und 2025 die aktuell 43 ältesten Pendelzüge der BLS-Flotte ersetzen. Zudem sollen bestehende Kapazitätsengpässe auf der beliebten Lötschberg-Bergstrecke, im Simmental sowie auf der Berner S-Bahn-Linie S2 behoben werden. Die neuen Züge werden rund 250 bequeme Sitzplätze und praktische Multifunktions- und Stehzonen aufweisen.

Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler und BLS-CEO Bernard Guillelmon haben am Montag (15. Januar 2018) den Werkliefervertrag für die Beschaffung der neuen Züge unterzeichnet. Der Bund, die Kantone und der BLS-Verwaltungsrat haben die für die Beschaffung notwendige Mittelzusage erteilt.

Peter Spuhler ist stolz, nach dem Doppelstocktriebzug MUTZ für die BLS den Flirt der neusten Generation herzustellen: „Es freut uns besonders, dass wir mit dieser Beschaffung aus dem Thurgau heraus Schweizer Züge für die BLS liefern dürfen.“ Das neue Fahrzeug ist laut Spuhler besonders leicht, energieschonend und bietet den Reisenden höchsten Komfort und Sicherheit. „Das Angebot von Stadler für die größte Zugsbeschaffung in der Geschichte der BLS überzeugt uns. Wir freuen uns, die neuen Züge gemeinsam mit Stadler zu entwickeln und unsere Fahrgäste künftig noch komfortabler und zuverlässiger ans Ziel zu bringen“, sagte BLS-CEO Bernard Guillelmon bei der Vertragsunterzeichnung.

BLS sichert sich Optionen für eine einheitliche Flotte

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Mit den 52 neuen Zügen ersetzt die BLS einerseits drei ältere Fahrzeugtypen und vereinheitlicht ihre Flotte. Damit werden der Betrieb, die Einsatzplanung und die Instandhaltung der Züge stark vereinfacht. Andererseits kann sie den geplanten Ausbau des Regionalverkehrs im Kanton Bern sicherstellen. Der Kanton sieht unter anderem vor, im Kernperimeter der S-Bahn Bern den Viertelstundentakt einzuführen. 28 Züge werden auf verschiedenen Linien der S-Bahn Bern eingesetzt. Für den RegioExpress-Verkehr bestellt die BLS vorerst 24 statt 30 Züge, weil die Linie Bern-Neuenburg-La Chaux-de-Fonds künftig nicht mehr als Regionalverkehrs-, sondern als Fernverkehrslinie betrieben werden soll. Damit die BLS für künftige Entwicklungen gerüstet ist und die Einheitlichkeit der Flotte langfristig sicherstellen kann, sichert sich die BLS die Option, weitere Züge des gleichen Typs nachzubestellen.

Kunden reden bei der Ausgestaltung der neuen Züge mit

Ab Mitte 2018 wird Stadler in ihrem Werk in Bussnang ein im Maßstab 1:1 angefertigtes Modell – eine sogenannte Maquette – bereitstellen. Anhand dieser Maquette konkretisiert die BLS und Stadler die Ausgestaltung der neuen Züge; etwa die Ausstattung der Einstiegsbereiche, die Art und Polsterung der Sitze oder die Grösse der Tische. Um die Bedürfnisse der Fahrgäste optimal zu berücksichtigen, bezieht die BLS verschiedene Kundenvertreter wie ProBahn, ausgewählte Fahrgäste und Behindertenorganisationen eng mit in den Prozess ein. Voraussichtlich Anfang 2019 beginnt Stadler mit dem Bau des ersten Wagenkastens. Ab Mitte 2019 soll der erste Zug auf den Schienen getestet werden. Zwischen 2021 und 2025 will die BLS die Züge schrittweise in Betrieb nehmen.

Die neuen Züge sind einstöckig und 105 Meter lang. Die Züge für den S-Bahn-Verkehr (28 Stück) und für den RegioExpress-Verkehr (24 Stück) sind technisch identisch. Sowohl die S-Bahn- wie auch die RegioExpress-Züge verfügen über niederflurige und großzügige Einstiegsbereiche mit Stehplatzzonen, große Fenster, Ablageflächen, Steckdosen in der 1. und 2. Klasse und guten Handyempfang. Die RegioExpress-Züge werden mit einer Verpflegungszone ausgestattet.


red/BLS

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