Wie sollte der Schienenverkehr auf künftige Stürme reagieren? – Natur- und Branchenverbände wollen Lösungsvorschläge erarbeiten

© Deutsche Bahn (Archivfoto)

„Xavier“, „Herwart“ und „Friederike“: Immer wieder kommt es zu Stürmen, die zahlreiche Schäden auf Bahnanlagen verursachen und den Bahnverkehr gehörig durchwirbeln. Aus Sicht vieler Branchenverbände, aber auch der Eisenbahnunternehmen müssten hier für die Zukunft bessere Lösungen her. Der Diskussionsbedarf ist riesig.

Eine der zentralen Fragen ist: Sind die Naturschutzvorschriften zu streng, die den Grünschnitt einschränken? „Nein“, sagt Florian Schöne vom Deutschen Naturschutzring. Man sollte bei der Umsetzung künftig etwas flexibler und differenzierter vorgehen, um allen Belangen Rechnung zu tragen, so Schöne weiter. „Hierzu gehört, dass die Gehölzauswahl in Abhängigkeit zur Gleisnähe stärker nach Größe und Sturmwurf-Anfälligkeit erfolgt und die Streckenpflege deutlich intensiviert wird.“ Nach Ansicht des Naturschützers gebe es noch zahlreiche offene Fragen, wie man das Problem im gemeinsamen Interesse von Naturschutz, Verkehrssicherheit und Stärkung des Schienenverkehrs lösen könne. „Zu diesem Zweck sollten die relevanten Experten aus dem Bereich der Bahnbetreiber und des Naturschutzes zu einem Treffen zusammenkommen, um lösungsorientierte, praxisnahe Vorschläge zu erarbeiten. Zugleich ist die Bahn gehalten, die Unterhaltung des Streckennetzes vor allem im Fernverkehr zu verbessern“, so Schöne in einem Interview gegenüber dem Branchenverband Allianz pro Schiene.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die Allianz pro Schiene und der Deutsche Naturschutzring (DNR) wollen bis zum Sommer ein Ergebnispapier mit Handlungsempfehlungen präsentieren. Eine Workshop-Reihe unter dem Titel „Baum und Gleis bei Sturm“ soll ab dem 19. März 2018 in Berlin starten.


red

 

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