„Grenzkontrollen bremsen Güterbahnen aus“: Branchenverband warnt vor Rückverlagerung auf die Straße

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Wie die Allianz pro Schiene mitteilt, drohen Verlader wegen Verspätungen durch intensive Polizeikontrollen nahe der deutsch-österreichischen Grenze offenbar mit der Rückverlagerung von Güterverkehren auf die Straße. Der Branchenverband fordert daher die Politik auf, die Kontrollen zu beschleunigen.


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Im Vorfeld zum Brenner-Gipfel, der am Montag (5. Januar 2018) in München die Rückstaus durch Grenzkontrollen im Straßengüterverkehr zwischen Deutschland, Österreich und Italien auflösen soll, drängt die Allianz pro Schiene auch auf eine schnelle Abhilfe für die betroffenen Güterbahnen. „Nicht nur Lkw sind von Kontrollen an den Grenzen betroffen, sondern genauso die Güterbahnen, die eigentlich die Straßen entlasten sollen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.

Die Grenzkontrollen hätten laut Branchenverband inzwischen eine Intensität erreicht, dass Güterzüge auf der Strecke Verona – München eine Verspätung von durchschnittlich vier Stunden einfahren. Flege kritisierte, dass der Wachstumskurs des umweltfreundlichen alpenquerenden Schienengüterverkehrs durch diese Rückstaus an den Grenzen „ernsthaft in Gefahr“ sei.

Brenner-Gipfel: Politik soll Kontrollen bei Güterbahnen beschleunigen

„Die Verlader drohen wegen der Verspätungen mit Kündigung der Verträge und Rückverlagerung auf die Straße. Den Güterbahnen entstehen pro Zug Mehrkosten von 25 Prozent“, rechnete Flege vor. Mit dem derzeitigen Grenz-Personal, das die von Italien kommenden Güterzüge an der bayerischen Grenze nach mitreisenden Flüchtlingen absucht, lassen sich nur zwei Züge pro Stunde kontrollieren. „Bei sechs Zügen, die pro Stunde in Süd-Nord-Richtung fahren, ist das viel zu wenig. Am Standort Rosenheim müssten für die beschleunigte Abfertigung mehr Prüfgleise und mehr Personal zur Verfügung gestellt werden.“

An die Teilnehmer des Gipfels, der von der EU-Kommission organisiert wird, appellierte die Allianz pro Schiene, die Auswirkungen der Grenzkontrollen auf den Schienengüterverkehr so gering wie möglich zu halten.


red/ApS

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