eurobahn-Betreiber Keolis wird offiziell abgemahnt – NWL kritisiert schlechte Leistungen im Teutoburger-Wald-Netz

Bereits seit Wochen fallen im Teutoburger-Wald-Netz, das seit Anfang Dezember 2017 von der Keolis Deutschland GmbH & Co. KG unter der Marke eurobahn bedient wird, Züge wegen Engpässen beim Personal oder technischen Problemen aus. Abgesehen von den negativen Auswirkungen für die betroffenen Fahrgäste verletze dieser Zustand massiv und anhaltend die vertraglich vereinbarten Regelungen mit der eurobahn und führe bereits zu erheblichen Sanktionen zu Lasten des Unternehmens.


Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der die Verkehrsleistungen des Schienennahverkehrs in Westfalen-Lippe bestellt, teilt mit, dass die Geschäftsleitung der eurobahn mehrfach dringend aufgefordert wurde, die vertraglich geschuldete Leistung verlässlich sicherzustellen. Die bislang dazu vorliegenden Erklärungen des Unternehmens seien für den NWL nicht ausreichend. Die Qualität des Betriebes im Teutoburger-Wald-Netz ist weiterhin unzumutbar. In der Sondersitzung am gestrigen Mittwoch (7. Februar 2018) wurde daher, wie bereits im Vorfeld berichtet, die Abmahnung der eurobahn beschlossen.

NWL setzt Frist und kündigt rechtliche Schritte an

Die eurobahn wird nach Angaben der NWL mit Frist bis zum 31. März 2018 aufgefordert, die Zugausfälle weitgehend abzustellen, den Verkehr bis Hengelo (Niederlande) sicherzustellen und die Fahrgastinformationen entscheidend zu verbessern. Bei einem Verfehlen dieser Ziele erwarten den privaten Betreiber weitergehende vertragsrechtliche Schritte.

Weitere Forderungen in Richtung eurobahn seien die Abstellung der Mängel in der Kundeninformation mittels eines zusätzlichen Mitglieds der Geschäftsführung, die Gestattung seitens der eurobahn einer externen Prüfung der Fahrzeugsituation, angemessene Entschädigungsleistungen für die betroffenen Fahrgäste sowie die engmaschige Information über die bevorstehende Betriebsaufnahme im Hellweg-Netz 2 im Dezember 2018.

Die Auftraggeber der eurobahn, zu denen neben dem NWL auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) sowie die niederländische Provincie Overijssel gehören, werden die weitere Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Bei weiter andauernden Problemen in der Betriebsqualität sollen alle denkbaren rechtlichen Schritte geprüft werden, heißt es. In einem solchen Fall werde die Verbandsversammlung auch Vertreter des Keolis-Mutterkonzerns zur Stellungnahme einbestellen. Der nächste Termin der Verbandsversammlung ist für den 12. April 2018 vorgesehen.


red/NWL

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