Dienstanweisung nach Zugunglücken in Österreich: ÖBB-Lokführer sollen sich jedes Signal laut vorsagen

Laut einem Medienbericht wurde den Lokführern der ÖBB in der vergangenen Woche eine Dienstanweisung zugestellt, die eine erste Maßnahme nach den Zugkollisionen in Niklasdorf am 12. Februar 2018 und in Kritzendorf am 22. Dezember 2017 beinhaltet. Auch wenn bislang keine offiziellen Untersuchungsberichte zu den beiden Zugunglücken vorliegen, deute wohl vieles daraufhin, dass Aufmerksamkeitsprobleme der Triebfahrzeugführer eine entscheidende Rolle gespielt haben könnten.

„Die Triebfahrzeugführer müssen nun jedes Signal laut ansagen“, sagte ÖBB-Pressesprecher Roman Hahslinger einem Bericht des Kurier zufolge. Damit solle verhindert werden, dass sie diese übersehen. Das Vorbild dafür ist Japan, wo dies so praktiziert wird.

Derartige Handlungen sollen dazu führen, dass die Fehlerquote dadurch um bis zu 90 Prozent sinke. Dies bestätigen offenbar auch wissenschaftliche Untersuchungen, heißt es weiter. Deshalb werde intern noch an einer anderen unkonventionellen Maßnahme gearbeitet. Die Lokführer sollen eine Art Ballspiel machen, um Signale nicht zu übersehen. Eine Möglichkeit wäre, so berichtet der Kurier, dass die Triebfahrzeugführer vor der Abfahrt einen Ball in die Hand nehmen müssen und diesen erst weglegen dürfen, wenn sie ein grünes Signal erhalten. So könnte trainiert werden, dass ein Ball in der Hand immer automatisch Halt bedeutet. Diese Maßnahme sei aber noch in der Ausarbeitung.


red

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