Jugendlicher besteigt Güterwaggon für Selfies und verunglückt durch Stromschlag aus der Oberleitung

© Bahnblogstelle (Symbolbild)

Ein 15-jähriger Junge ist bei einem Stromunfall am Samstagabend (3. März 2018) gegen 23:15 Uhr am Bahnhof Vaihingen(Enz) schwer verletzt worden. Nach jetzigen Erkenntnissen der Bundespolizei wollte der 15-Jährige gemeinsam mit seinem 16-jährigen Begleiter auf einem Kesselwagen Selfies von sich machen. Nachdem der im Landkreis Ludwigsburg wohnende 15-Jährige auf den Zug kletterte, wurde er durch einen Lichtbogen getroffen und stürzte zu Boden. Hierdurch erlitt der Junge schwerste Verbrennungen. Alarmierte Rettungskräfte lieferten ihn anschließend in ein Krankenhaus ein. Lebensgefahr besteht zum jetzigen Zeitpunkt glücklicherweise nicht.

Durch den Vorfall war der Bahnhof Vaihingen(Enz) in der Zeit von 23:40 Uhr bis 00:28 Uhr für den Zugverkehr gesperrt. Hierdurch kam es zu bahnbetrieblichen Beeinträchtigungen.

Neben Rettungskräften, einem Notfallseelsorger sowie der Freiwilligen Feuerwehr, waren zwei Streifen des Bundespolizeireviers Stuttgart sowie drei Streifen des örtlichen Polizeireviers im Einsatz.

Bundespolizei warnt vor dem unerlaubten Betreten der Bahnanlagen

Unbefugte Aufenthalte in Gleisanlagen sind lebensgefährlich. Die Gefahren, die von Bahn-Oberleitungen ausgehen sind nicht sichtbar und werden oftmals völlig unterschätzt. Bereits die Nähe zu Oberleitungen, z.B. durch das Klettern auf Bahn-Waggons, genügt für einen Stromüberschlag. Die Oberleitung muss hierfür nicht einmal berührt werden. Die Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Durch eine Annäherung kann diese Stromspannung die Luft überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde gelangen. Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, ist in diesem Moment der „leitende Gegenstand“. Starke bis tödliche Verbrennungen sind hierbei die Folge.


red/BPol

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