DB stellt Sicherheitsbericht 2017 vor – Weniger Vandalismus und Diebstähle, aber mehr Graffiti und Gewalttaten

Die Deutsche Bahn hat am Montag (19. März 2018) die Ergebnisse des Sicherheitsberichts für das Jahr 2017 vorgestellt. Taten wie Diebstähle und Vandalismus nahmen teilweise leicht ab. Eine Zunahme zeigt sich allerdings bei Graffiti-Beschädigungen. Gewalttaten gegen Bahnmitarbeiter nahmen zu.


Dem Bericht zufolge gingen Taschendiebstähle (rund 31.000 Fälle) um ein Viertel zurück. 2017 gab es 38 Prozent weniger aufgebrochene Fahrkartenautomaten (ca. 250) sowie jeweils knapp sieben Prozent weniger Fälle von Vandalismus (rund 9.000) und Metalldiebstähle (ca. 570). Dagegen stieg die Zahl der Graffiti-Beschädigungen (ca. 18.120) um ca. 4 Prozent an. Die Zahl der Übergriffe auf Reisende ist mit ca. 12.680 in etwa gleich geblieben. 2017 nutzten insgesamt deutlich über zwei Milliarden Reisende die Züge der DB in Deutschland. Noch immer verzeichnet die DB einen Anstieg der Angriffe auf Mitarbeiter und hier insbesondere auf die Sicherheitskräfte. 2.550 DB-Mitarbeiter sahen sich 2017 mit Übergriffen konfrontiert; das sind 176 bzw. sieben Prozent mehr als 2016. Von 2015 auf 2016 hatte der Anstieg noch 30 Prozent betragen.

Hans-Hilmar Rischke, Leiter Konzernsicherheit: „Der Umgangston in der Gesellschaft wird rauer, das spüren unsere Mitarbeiter genauso wie die Polizei oder Feuerwehr. Unsere Reaktion: personelle Verstärkung in den Ballungsräumen, entschiedenes Vorgehen gegen Störer, deutlicher Ausbau und Modernisierung der Videotechnik, Einsatz von Bodycams sowie der Einsatz von mehr Hundestaffeln.“

Um sich für gefährliche Situationen zu wappnen, durchlaufen Zugbegleiter, Lokführer und Sicherheitskräfte der DB bereits seit Jahren Deeskalations- und Verhaltenstrainings. Seit 2018 ist die Teilnahme an derartigen Trainings für Mitarbeiter im Kundenkontakt verpflichtend. Die DB sei zudem mit den Gewerkschaften und Betriebsräten im Gespräch, um gemeinsame Lösungen für mehr Sicherheit zu entwickeln.

Die Deutsche Bahn investiert eigenen Angaben zufolge jährlich über 170 Millionen Euro in Sicherheitsvorkehrungen, darunter in Personal, Schulungen und moderne Technik. Laut DB seien Bahnhöfe und Züge in Deutschland sicherer als viele andere Bereiche des öffentlichen Raums. Neben den 5.000 Beamten der Bundespolizei, die für Strafverfolgung und Gefahrenabwehr zuständig sind, bestreifen 4.000 Sicherheitskräfte der DB die Bahnhöfe und Züge. Statistisch werden mehr Delikte in den Ballungsräumen Frankfurt am Main, Berlin, NRW, Hamburg und München mit starkem Verkehr und vielen Fahrgästen gezählt. Zwei Drittel aller Delikte ereignen sich bei Fahrscheinkontrollen und bei der Durchsetzung des Hausrechts in Bahnhöfen. Schwerpunkte hierbei sind vor allem Fußballspiele und andere Großveranstaltungen.


red

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