Siemens rüstet Norwegens Schieneninfrastruktur mit ETCS aus

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Das staatliche Bahninfrastrukturunternehmen Norwegens, Bane NOR, hat Siemens mit der Installation des Europäischen Zugsicherungssystems ETCS (European Train Control System) im gesamten norwegischen Bahnnetz beauftragt. Die Inbetriebnahme aller Strecken soll bis 2034 abgeschlossen sein. Der Auftrag beinhaltet zudem einen Wartungsvertrag über 25 Jahre, beginnend mit der Inbetriebnahme der ersten Strecke. Der Auftragswert beläuft sich auf insgesamt rund 800 Millionen Euro.


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Gorm Frimannslund, CEO von Bane NOR, und Michael Peter, CEO der Division Mobility bei Siemens.

Siemens wird das gesamte norwegische Bahnnetz mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ETCS Level 2 vom Typ Trainguard ausstatten. Auf den rund 4.200 Streckenkilometern kommt die Stellwerkstechnik Simis W sowie das IP-basierte Streckenkommunikationssystem Sinet zum Einsatz. Auftraggeber ist das staatliche Bahninfrastrukturunternehmen Bane NOR SF, zuständig für Betrieb, Wartung und die Entwicklung des Bahnnetzes.

„Der Vertrag ist nicht nur der größte Einzelauftrag für Siemens in Norwegen, sondern gleichzeitig der größte Auftrag für Siemens im Bereich Schieneninfrastruktur“, sagte Michael Peter, CEO der Division Mobility. Die Betriebssteuerung erfolge in Zukunft aus einem zentralen Stellwerk in Oslo, von wo aus den Zügen mittels ETCS-Level-2-Lösung die Fahrerlaubnis funkbasiert erteilt wird.

Im Jahr 2015 hatte Norwegen den Beschluss gefasst, im gesamten nationalen Schienennetz das ERTMS-Zugsicherungssystem (European Rail Traffic Management System) einzuführen. Anlass für die Einführung war der dringende Bedarf nach einer Erneuerung des bestehenden Signalsystems. Die meisten der heutigen relaisbasierten Systeme werden das Ende ihrer Lebensdauer noch innerhalb des geplanten Projektzeitraums erreichen.

Die Investition in ETCS sei laut Siemens ein entscheidender und wichtiger Schritt zur Neuausrichtung des norwegischen Schienennetzes. Bane NOR wird über einen Zeitraum von zehn Jahren insgesamt über zwei Milliarden Euro in die Digitalisierung und Automatisierung des Schienennetzes investieren.


red

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