Baden-württembergisches Verkehrsministerium stellt Konzept für Bahnsteighöhen vor

© Deutsche Bahn

Bei einem Treffen mit Abgeordneten des Bundes und des Landes, Vertretern der Landkreise, Kommunen und Verbände hat das baden-württembergische Verkehrsministerium am 9. April 2018 über den aktuellen Stand der Diskussion und über das vom Land entwickelte Konzept für die künftigen Bahnsteighöhen in Baden-Württemberg informiert. Ziel ist der barrierefreie Zugang zu den Zügen.


Das Thema „Bahnsteighöhen“ hat in den vergangenen Monaten hohe Wellen geschlagen. Ein Vorstoß des Bundes und der DB Station&Service zur Vereinheitlichung der Bahnsteighöhen in Deutschland auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante (SO) hat zu großen Diskussionen in den Ländern geführt. Baden-Württemberg mit einem hohen Anteil an Bahnsteigen mit einer Höhe von 55 Zentimetern über SO ist von dieser Diskussion stark betroffen. 

Nach den Worten von Verkehrsminister Winfried Hermann seien sich Bund und Länder in dem Ziel einig, durchgängige Barrierefreiheit beim Ein-und Ausstieg aus den Zügen zu schaffen. Der Weg dorthin werde allerdings noch diskutiert. „Schon lange trete ich für Hybridbahnsteige mit unterschiedlichen Höhen ein“, so Hermann. Während Bund und DB Station&Service AG dazu die Strategie verfolgen, möglichst alle Bahnsteige auf 76 Zentimeter zu erhöhen, betrachten die Länder dies im Hinblick auf die in fast allen Ländern vorhandenen Linien mit neu errichteten Bahnsteighöhen von 55 Zentimetern differenzierter. 

Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl betonte: „Das baden-württembergische Verkehrsministerium ist der Überzeugung, dass durch die Länderkonzepte zwar keine einheitlichen Bahnsteighöhen in Deutschland, aber das Ziel der Barrierefreiheit schneller und kostengünstiger erreicht werden kann. Dafür sollen unterschiedliche Bahnsteighöhen in solchen Bahnhöfen vorhanden sein, in denen Linien mit Bahnsteighöhen von 76 Zentimeter und 55 Zentimeter zusammentreffen. In diesen Bahnhöfen würde es dann beide Bahnsteighöhen geben, ohne sämtliche Bahnsteige an den zugehörigen Linien aufhöhen zu müssen.“

Die Gespräche mit der DB und dem Bund dauern an. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der DB ein tragfähiges Konzept finden, das auch die Investitionen der Vergangenheit berücksichtigt. Wir haben heute für unseren Kompromiss große Unterstützung bekommen und werden jetzt abwarten, ob es noch Anregungen im Detail gibt. Dann werden wir beim Bundesverkehrsministerium um Zustimmung werben“, so Lahl abschließend.


red/vm.bw

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