Deutschlands Eisenbahner mit Herz 2018: Gold und Silber für die Deutsche Bahn / NordWestBahn gewinnt Bronze

Die Sieger des Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“ stehen fest: Wie der Branchenverband Allianz pro Schienen mitteilt, ehrt die Jury den ICE-Zugchef Hartmut Dreßler, der während des Orkans Xavier einen liegengebliebenen Zug vorbildlich gemanagt hat, mit Gold. Er ließ die Reisenden in eine Turnhalle evakuieren, sorgte für Verpflegung und wachte bis zum Morgen, bis auch der letzte Fahrgast nach Hause fahren konnte. Der Mitarbeiter von DB Fernverkehr Berlin „ist mit Herzblut für seine Fahrgäste dagewesen“, urteilte die Jury. „Durch seine Fürsorglichkeit hat er ein Katastrophenszenario in ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis verwandelt, während sich das restliche Bordpersonal bereits abgesetzt hatte.“

Silber erhält der ICE-Zugbegleiter Recep Buluter, der sich einer Horde von randalierenden Hooligans entgegenstellte und die Fahrgäste vor deren Übergriffen schützte. Der Mitarbeiter von DB Fernverkehr Hannover „ist ein mutiger Mensch, der auch an seinem Platz bleibt, wenn es brenzlig wird“, begeisterte sich die Jury. Allerdings sei künftig auch die Politik gefragt, um Bahnbetreiber, Zugpersonal und die Reisenden besser vor gewaltbereiten Fußballfans zu schützen.

Bronze gewinnt der NordWestBahn-Lokführer Swen Sengebusch, der einen vergessenen Koffer mit Babynahrung aus den Fängen der Polizei befreite und ihn höchstpersönlich auf die letzte Fähre zur Nordseeinsel Langeoog dirigierte. „Mit beachtlichem logistischem Wissen hat dieser Triebfahrzeugführer seinen Fahrgästen den Urlaub gerettet“, lobte die Jury. „Swen Sengebusch bewegt nicht nur Züge, sondern auch Polizeibeamte, Busfahrer und das Fährpersonal: Wirklich ein Meister der Reisekette.“

Bahnkunden hatten bis zum Januar rund 200 Geschichten an die Allianz pro Schiene geschickt. Aus den besten Reisegeschichten kürte die Jury neben den drei Bundessiegern auch Landessieger aus acht Bundesländern. In Bayern gewann DB Services-Mitarbeiter Giuseppe Soraci, der die Züge im Raum Regensburg so blitzsauber hält, dass es den Fahrgästen sofort ins Auge fällt. Für Berlin geht der Preis an S-Bahn-Mitarbeiter Jens Uhlig, weil er den Teddy eines kleinen Mädchens aus dem Gleisbett fischte. In Bremen überzeugte die DB Regio-Zugbegleiterin Christine Wrieden mit ihrem Einsatz für eine Gehbehinderte, für Hamburg kürte die Jury den DB Regio-Mitarbeiter Ralf Hohn, der einen panischen Blindenhund auf Händen aus dem Zug trug. Für Hessen siegte ICE-Zugbegleiterin Bärbel Dybus, für Niedersachsen Heinz Korte, Mitarbeiter am Bahnhof in Leer. In NRW gewann Alexander Pojonie vom DB Fernverkehr Köln den Titel „Landessieger“ zum zweiten Mal: Eine Rekordanzahl von 17 Fahrgästen wollte Pojonie auf dem Siegertreppchen sehen.

Erstmals hatten die Reisenden in diesem Jahr auch die Möglichkeit, auf Facebook einen Publikumspreis zu vergeben. Unangefochtener Sieger ist demnach DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann, der zum Stichtag 5802 Likes von Pendlern bekommen hatte. In mehr als tausend Kommentaren beschreiben die Reisenden der Kinzigtalbahn auf der Strecke Fulda – Frankfurt ihre Erfahrungen mit Hohmann. „Mit Peter an Bord lassen sich selbst legendäre Verspätungen ertragen“, schreibt eine Pendlerin in ihrer Glückwunschnachricht auf Facebook an den frisch gekürten „Social Media Hero“. Gemeinsam mit den drei Bundessiegern und den Landessiegern wird Hohmann am Dienstagabend (17. April 2018) auf einer Siegergala in Berlin von der Jury geehrt.


red/ApS

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