Roll-out Voralpen-Express: Stadler und die SOB stellen den „Traverso“ vor

Der Zughersteller Stadler und die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) haben am Mittwoch (6. Juni 2018) mit rund 200 Gästen aus Wirtschaft und Politik den Roll-out des neuen „Traverso“ für die Voralpen-Express-Strecke gefeiert. Nach nur knapp zwei Jahren Entwicklungs- und Bauzeit konnte der Triebzug des Typs FLIRT „Traverso“ zum ersten Mal präsentiert werden.


© SOB

Die Züge für die SOB stellen nach Unternehmensangaben den aktuellen Entwicklungsstand der FLIRT-Fahrzeuglinie (Flinker Leichter Intercity- und Regional-Triebzug) dar – mit Innovationen wie zum Beispiel den komplett neuen Motordrehgestellen und weiter optimierten Laufdrehgestellen. Insgesamt baut Stadler für die SOB sechs achtteilige und fünf vierteilige Züge. Ab Fahrplanwechsel 2019/2020 soll die neue Flotte auf der Strecke zwischen St. Gallen und Luzern verkehren.

Im Juni 2016 hat die SOB die elektrischen Niederflurtriebzüge bei Stadler bestellt, um ab Ende 2019 die älteren, teils 40 Jahre im Einsatz stehenden Kompositionen durch die elf neuen Fahrzeuge zu ersetzen. Die neuen Züge sollen künftig auf der Strecke des Voralpen-Express zwischen St. Gallen und Luzern zum Einsatz kommen.

Der Roll-out ist laut Stadler einer der wichtigsten Meilensteine im Entstehungsprozess eines technisch hochkomplexen Schienenfahrzeugs. In der Branche ist es üblich, dass dieser Moment gebührend gefeiert wird. Die spektakuläre Einfahrt des „Traverso“ in Erlen wurde von circa 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik live verfolgt.

„Wir sind sehr stolz, heute zusammen mit der SOB den neuen Zug für die Voralpen-Express-Strecke präsentieren zu dürfen. Es freut uns sehr, einen Beitrag zum Erfolgsprodukt Voralpen-Express leisten zu können. Dass Stadler-Züge auf dieser wunderschönen Strecke von St. Gallen nach Luzern zum Einsatz kommen, ist für uns eine grosse Freude. Die neuen Züge werden den Fahrgästen noch mehr Komfort bieten und den Fahrspass beträchtlich erhöhen“, sagte Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident von Stadler, zu den Gästen.

Thomas Ahlburg, Group CEO von Stadler, hob zudem die gute Zusammenarbeit der Projektteams von Stadler und der SOB hervor: „Die hervorragende Zusammenarbeit der beiden Projektteams hat massgeblich dazu beigetragen, dass dieser Zug so schnell entwickelt und gebaut werden konnte.“ Weiter sagt er: „Beide Unternehmen gehen pragmatisch an Herausforderungen heran. Dies zeigt sich unter anderem in der gemeinsamen Erprobung von neuen Technologien für bereits bestehende Fahrzeuge. Auch beim neuen Voralpen-Express hat die Zusammenarbeit der beiden Projektteams dazu beigetragen, dass dieser Zug eine Vielzahl von Innovationen enthält. Wir sind dankbar, dass wir für Unternehmen wie die SOB arbeiten dürfen und so gemeinsam den Beweis antreten, dass am Werkplatz Schweiz Spitzentechnologie in Rekordzeit entwickelt und realisiert wird.“

Mit dem Einstieg in den Fernverkehr werden die gefahrenen Zugkilometer verdoppelt

„Der 15. Dezember 2019 und der 13. Dezember 2020 sind für die SOB zwei wichtige, ja historische Daten. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 rollen auf der Strecke des Voralpen-Express zwischen St. Gallen und Luzern die neuen Fahrzeuge und lösen somit die gesamte alte Voralpen-Express-Flotte ab. Und am 13. Dezember 2020 steigt die SOB in Kooperation mit der SBB ins Fernverkehrsgeschäft ein. Ab diesem Datum fahren wir stündlich alternierend ab Zürich beziehungsweise Basel über die Gotthard-Bergstrecke nach Locarno und erweitern somit unser Marktgebiet markant“, sagte SOB-Verwaltungsratspräsident Hans Altherr zu den Gästen.

© SOB

Die neuen achtteiligen Züge sind kupferfarben. „Das Halbedelmetall Kupfer symbolisiert einerseits Hochwertigkeit und Gediegenheit, andererseits ist Kupfer mit der Geschichte des menschlichen Fortschritts eng verbunden. Die neuen Züge sind für alle ein Fortschritt: Für die Reisenden, für die SOB und für Stadler. Dies wollen wir mit der Farbe Kupfer ausdrücken“, betonte Thomas Küchler, CEO der SOB. Der neue Triebzug wird bei der SOB unter dem Namen „Traverso“ verkehren und auf der Voralpen-Express-Strecke sowie im Fernverkehr eingesetzt. „Das Wort Traverso stammt aus dem Italienischen und bedeutet quer. Denn wir durchqueren mit dem neuen Fahrzeug die Schweiz – von Norden nach Süden und von Osten nach Westen“, erklärte Thomas Küchler.

Die achtteiligen Züge verfügen über 359 Sitzplätze, davon 68 Plätze in der 1. Klasse. In den vierteiligen Zügen stehen 197 Plätze zur Verfügung, davon 22 in der 1. Klasse. An allen Sitzplätzen stehen den Fahrgästen Steckdosen zur Verfügung. Die Züge fahren mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde und verfügen über ein neuartiges, leichtes Drehgestell, welches bei Wartungsarbeiten einen schnellen Austausch ermöglicht.


red/Stadler/SOB

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