Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, hat in einem Zeitungsinterview weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Pünktlichkeit im Fernverkehr angekündigt, aber zugleich auch um Verständnis geworben. Bis 2022 sollen 85 Prozent der ICE- und Intercity-Züge pünktlich ankommen. In diesem Jahr will die Bahn einen Wert von 82 Prozent erreichen.
Konzernchef Richard Lutz beteuert: „Wir kämpfen jeden Tag um jede Minute.“ Aber das Grunddilemma der überlasteten Infrastruktur werde die Bahn „noch Jahre begleiten.“ Man arbeite aber an dem Problem: „Allein 2018 nehmen wir zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro dafür in die Hand“, sagte Lutz der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Im Fokus stünden derzeit modernere Stellwerke, auch für mehr Sicherheit, und eine bessere Wartung der Fahrzeuge. Auch die erwartete Auslieferung von 25 weiteren ICE 4-Zügen bis Jahresende werde die Lage verbessern.
Ungeachtet einiger Probleme im Betriebsablauf steigt die Zahl der Fahrgäste. „Die ersten vier Monate dieses Jahres hatten wir drei Prozent mehr Fahrgäste, der Umsatz stieg sogar um sieben Prozent“, sagte Lutz gegenüber der FAS. Er führte dies auf zusätzliche Züge, mehr günstige Tickets und besseren Service zurück. Schlechter verläuft hingegen die Entwicklung im Güterverkehr. Hier werde es „schwer, in diesem Jahr die schwarze Null zu schaffen“.
red