Zwei Millionen Reisende auf Schnellfahrstrecke Berlin–München seit Betriebsaufnahme

Ein halbes Jahr nach der Inbetriebnahme der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München hat die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben bislang zwei Millionen Fahrgäste befördert. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung der Reisendenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit habe die DB ihre Position im Wettbewerb der Verkehrsträger zwischen den beiden Metropolen deutlich gestärkt, teilt das Unternehmen mit.


Täglich verkauft die DB durchschnittlich 15.000 Fahrkarten für Züge auf der neuen ICE-Trasse. Auch der Vorverkauf für die nachfrageschwächere Sommerferienzeit im Juli und August liege laut Bahn bereits heute auf doppeltem Niveau der Reisendenzahlen des Vorjahrs. „Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg, der unsere Erwartungen übertrifft. Zwischen Berlin und München ist die Bahn für Reisende eine Top-Wahl“, sagte die Vorstandsvorsitzende des DB Fernverkehrs, Birgit Bohle, und ergänzt: „Aufgrund der großen Nachfrage werden wir das Angebot zwischen Berlin und München ausbauen.“ Die Chefin des Fernverkehrs sei sich sicher, dass man damit noch mehr Kunden überzeugen könne und die Bahn weitere Marktanteile hinzugewinnen werde.

Das sind die Angebotsverbesserungen ab Dezember 2018:

  • Zwei weitere Sprinter-Zugpaare kommen hinzu. Die DB verbindet Berlin und München dann fünf Mal pro Tag und Richtung in unter vier Stunden: Sie starten je gegen 6, 8, 12, 16 und 18 Uhr in München Hbf und Berlin Hbf.
  • Mit einem neuen Direktzug Berlin-Halle-Nürnberg-Wien wird es auch die erste internationale Verbindung über die neue Strecke geben. Reisende sind dann 30 bis 70 Minuten schneller als heute in Wien. Freitags wird der Zug von Berlin bis an die Ostseeküste nach Rostock verlängert.
  • Mit dem ICE 4 wird das neueste Fahrzeug der DB auf der Schnellfahrstrecke eingesetzt. Erstmals können dann auch Fahrräder mitgenommen werden. Der ICE 4 bietet mit 830 Sitzplätzen rund 10 Prozent mehr Platz als sein Vorgängermodell auf der Strecke.

Insgesamt stellt die DB ihren Reisenden ab Dezember täglich 23.000 Sitzplätze zwischen Berlin und München zur Verfügung. Bereits zum 30. Juni wird die DB bei zwei Fahrten am Wochenende mit zusätzlichen Zugteilen die Sitzplatzanzahl verdoppeln.

Überdurchschnittliche Pünktlichkeit auch durch Einsatz von ETCS

© DB AG / Barteld Redaktion & Verlag

Auch die Pünktlichkeit der Züge auf der neuen Strecke mache die Bahn stolz. Laut Bohle liege diese mit 84 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Die ICE-Sprinter seien sogar mit Werten von rund 90 Prozent unterwegs.

Die betriebliche Stabilität sei auch auf den Einsatz des neuen Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS) zurückzuführen, mit dem die Züge auf einem großen Teil der neuen ICE-Trasse ohne klassische Streckensignale funkgesteuert geleitet werden. Der Einsatz von ETCS soll im Rahmen des Projekts Digitale Schiene Deutschland weiter ausgebaut werden und biete nach Angaben der Bahn die Chance auf einen einzigartigen Entwicklungsschub für das Schienennetz.


red

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