Siemens-Škoda-Konsortium erhält Auftrag zur Lieferung neuer Reisezugwagen für die Tschechischen Bahnen

Die Tschechischen Bahnen ?eské dráhy (?D) haben bei einem Konsortium aus Siemens und Škoda Transportation 50 Reisezugwagen vom Typ Viaggio Comfort bestellt. Die Auslieferung der ersten Wagen soll innerhalb von 32 Monaten erfolgen.


© Siemens

Wie der Bahntechnikhersteller Siemens mitteilt, übernimmt das Unternehmen die Bereiche Engineering, Produktion der Rohbaukästen sowie die Lieferung der Fahrwerke und zeichnet für die dynamische Inbetriebsetzung sowie Zulassung verantwortlich. Škoda übernimmt die elektrische und mechanische Endmontage, die statische Inbetriebsetzung und liefert Hilfsbetriebeumrichter und Schaltschränke. Der Gesamtauftragswert beläuft sich auf rund 115 Millionen Euro.

Die Tschechischen Bahnen seien „Innovationsführer innerhalb der neuen EU-Staaten, sowohl im Bereich des Betriebs als auch bei der Implementierung eines modernen Angebots sowie im Bereich Technologie und Fahrzeuge“, sagte Pavel Krtek, Vorsitzender des Vorstands der Tschechischen Bahnen. Das Konzept für die neuen Reisezugwagen verbinde laut Krtek „Komfort und Ausstattung von Hochgeschwindigkeitszügen mit der Flexibilität und den Vorteilen von lokbespannten Zügen. Dadurch können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Fernverkehr weiter stärken, nicht nur innerhalb der Tschechischen Republik, sondern auch in Zentraleuropa.“

Sabrina Soussan, CEO der Siemens-Division Mobility, ergänzt: „Schon heute steht unser Railjet in Tschechien für ein modernes, energieeffizientes und umweltfreundliches Reisen mit der Bahn. Die jetzt bestellten Einheiten werden den Reisekomfort und -erlebnis im Fernverkehr weiter verbessern und die Erfolgsgeschichte unserer Viaggio-Comfort-Wagen in Tschechien und darüber hinaus fortschreiben.“

Mit den neuen Reisezugwagen, basierend auf der Viaggio-Comfort-Plattform von Siemens, wird die ?D ihr Fernverkehrsangebot erneuern. Diese Wagen werden bisher auch bei den bekannten ?D-Railjet-Zügen eingesetzt. Das neue Angebot ist als ein offenes System konzipiert, dass einen flexiblen Betrieb der Wagen auf den unterschiedlich frequentierten Linien gemäß den jeweiligen Anforderungen ermöglicht.

© Siemens

Die Wagen sollen laut Siemens als fünfteilige Züge mit semipermanenten Kupplungen aneinander gekuppelt werden. Zwischen den Wagen gibt es druckdichte Übergänge. Beide Zugenden erhalten eine Standardschnittstelle gemäß UIC, die es ermöglicht, die Wagen mit unterschiedlichen Wagentypen sowie Lokomotiven zu betreiben. Die Zuganordnung ist wie folgt vorgesehen: Der 1.-Klasse-Wagen befindet sich am Beginn der Garnitur, es folgt ein Multifunktionswagen mit 2.-Klasse sowie Infopunkt und Abteil für die Zugbegleiter. Hier gibt es drei Rollstuhlplätze, Ladestationen für elektrisch betriebene Rollstühle, eine barrierefreie Toilette sowie eine entsprechenden Hublift für das Ein- und Aussteigen. Für Familien mit Kindern wird ein Bereich mit einem Kino, Kinderwagenstellplätzen und Wickeltisch ausgestattet. Platz für acht Fahrräder ist ebenfalls vorgesehen. Zwei weitere 2.-Klasse-Wagen folgen plus Endwagen ebenfalls mit Zweiter-Klasse-Ausstattung. Insgesamt hat die Einheit eine Länge von 132 Metern, verfügt über 330 Sitzplätze mit WLAN, Steckdosen sowie USB-Anschluss und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde. Die modernen und geräumigen Wagen sind druckertüchtigt und klimatisiert. Klapptische und fixe Tische zwischen den gegenüberliegenden Sitzplätzen gehören ebenfalls zur Ausstattung, wie auch viel Platz für das Gepäck.


red/Siemens/Škoda

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