Ilztalbahn: Verdichteter Fahrplan in den Sommerferien – Positive Halbzeitbilanz

Anders als die Waldbahn hat die Ilztalbahn nicht mit Gleisschäden aufgrund der außerordentlich hohen Temperaturen zu kämpfen. „Der gesamte Oberbau wurde kurz vor der Stilllegung in den 80ern ja noch saniert, die Gleise der Ilztalbahn liegen stabil“, so Reinhard Fildhuth, bei der Ilztalbahn GmbH zuständig für die Infrastruktur.


Mit Beginn der Sommerferien Ende Juli hatte die Ilztalbahn GmbH den Fahrplan verdichtet. Bis einschließlich 9. September verkehren an jedem Fahrtag sechs Zugpaare auf der landschaftlich reizvollen Strecke Passau – Waldkirchen – Freyung. Wie gewohnt verkehren die Züge jeden Samstag und Sonntag und zusätzlich am 15. August (Mariä Himmelfahrt). Um die zusätzlichen Abfahrten anbieten zu können, verkehren nun zwei Züge auf der Strecke, die sich an den Bahnhöfen Waldkirchen oder Kalteneck kreuzen. Hierbei kommen Triebwagen vom Typ Regioshuttle zum Einsatz, die sonst von der agilis Verkehrsgesellschaft in Oberfranken eingesetzt werden. Bei diesen Temperaturen wichtig: die Fahrzeuge verfügen über eine Klimaanlage.

© Ilztalbahn GmbH

Der dichte Fahrplan macht Ausflüge in die Natur noch leichter planbar, zum Beispiel in das wunderbar schattige Ilztal (Haltestellen Fischhaus, Kalteneck und Fürsteneck), auf die Gipfel des Bayerischen Waldes (Anschlussbus ab Bahnhof Freyung) oder gar nach Südböhmen (Anschlussbus nach Nové Údolí ab Bahnhof Waldkirchen). Besonders empfehlenswert ist die Fahrt mit den Zügen in Tagesrandlage, die viel Platz und einen einmaligen Naturgenuss bieten. Die Fahrpläne der Ilztalbahn sind auf der Internetseite ilztalbahn.eu zu finden. Für Informationen und Gruppenbuchungen wurde ein Infotelefon unter 08581 98 97 136 eingerichtet. Alle Fahrkarten sind im Zug erhältlich.

Nach Abschluss der ersten Saisonhälfte zieht die Ilztalbahn GmbH eine überaus positive Bilanz: „An den bisherigen Fahrtagen konnten wir, begünstigt durch das gute Wetter, überdurchschnittlich viele Fahrgäste in unseren Zügen begrüßen“, so Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH. „Der Fahrgastandrang beweist, dass die Ilztalbahn ein touristisch hochwertiges Angebot bietet und die Weichen für die Bahn richtig gestellt wurden.“

Für die politische Diskussion mahnt die komplett ehrenamtlich betriebene Ilztalbahn die Bedeutung der Strecke für die Region an: „Ein Schienenanschluss ist ein wichtiger Standortfaktor für die anliegenden Landkreise und Gemeinden. Insbesondere die Eisenbahn kann einen hochwertigen, verlässlichen und damit attraktiven ÖPNV garantieren und Touristen wie Einheimische zum Umsteigen bewegen.“ Mit der weiterhin durch den Landkreis Passau blockierten Potenzialanalyse könnten die Fakten ermittelt werden, die für eine umfassende Beurteilung und Optimierung des gesamten Verkehrsangebotes nötig wären. „Gerade mit Blick auf die Landesgartenschau 2022 in Freyung und die Verkehrsprobleme in der Stadt Passau ist die Stärkung der Schiene eine sinnvolle Alternative zum Straßenausbau“, so Schempf.

Die Züge der Ilztalbahn verkehren noch bis 14. Oktober jedes Wochenende und an allen Feiertagen.


red/Ilztalbahn