DB weist Diskriminierungsvorwürfe von FlixTrain bei Trassenvergabe zurück

Wie die Deutsche Bahn am Freitagabend mitteilte, weist sie Vorwürfe der Diskriminierung bei der Trassenvergabe entschieden zurück. Vorausgegangen war laut DB eine angekündigte Berichterstattung zum derzeitigen Konflikt mit Bahn-Konkurrent FlixTrain.


Andre Schwämmlein, Chef von FlixMobility – Betreiber der neuen Fernzugmarke FlixTrain – wirft der Deutschen Bahn laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Diskriminierung bei der Trassenvergabe vor. Die Berliner Konzernzentrale der Deutschen Bahn wies diesen Vorwurf am Freitagabend „entschieden zurück.“ Weiter heißt es: „Die Trassenvergabe ist ein offizielles und standardisiertes Verfahren, bei dem die Regulierungsbehörde eingebunden ist. FlixTrain versucht offenbar weiterhin in der Öffentlichkeit Stimmung gegen die DB zu machen.“

Darüber hinaus gebe es, so die Bahn, offensichtlich auch innerhalb des FlixTrain-Managements unterschiedliche Ansichten zur Zusammenarbeit mit der DB. „Die Aussagen von FlixMobility-Geschäftsführer Andre Schwämmlein verwundern umso mehr, da erst kürzlich sein FlixTrain-Deutschland-Chef, Fabian Stenger, die laufenden Gespräche und Abstimmungen als sehr gut bezeichnete und sich zuversichtlich zeigte, dass der Wettbewerb weiterhin fair bleibt“, erklärt die Deutsche Bahn in ihrer Stellungnahme.

Der Vorwurf der Diskriminierung ist nicht ganz neu. FlixMobility hatte bereits vor wenigen Wochen medial mitgeteilt, dass sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bei der Trassenvergabe benachteiligt sehe (Bahnblogstelle berichtete).

FlixMobility-Chef äußert sich in der FAZ

FlixTrain habe fünf Züge beantragt, „aber was wir bekommen haben, ist kaum wirtschaftlich zu betreiben“, sagte Schwämmlein gegenüber der FAZ.

Die zuständige Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz hatte dem Münchner Unternehmen nach der Trassenanmeldung ein Angebot für den Jahresfahrplan 2018/2019 gemacht. Die Zeitung berichtet, dass FlixMobility noch bis zum kommenden Dienstag Zeit hätte, um das Angebot anzunehmen oder abzulehnen. Da das Unternehmen mit den vorgeschlagenen Trassen aber nicht einverstanden sei, fühle sich Schwämmlein verschaukelt, schreibt die Zeitung: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir fair behandelt werden von einem Infrastrukturanbieter, der ja eigentlich das Interesse haben müsste, dass mehr Menschen sein Netz nutzen. Bei der Bundesnetzagentur werden wir deshalb Beschwerde einlegen.“ Die Bonner Behörde prüft, unter welchen Bedingungen alle Eisenbahnverkehrsunternehmen das Schienennetz nutzen können und ob ein diskriminierungsfreier Zugang zur Schieneninfrastruktur gewährleistet ist.

Vor drei Wochen hat FlixMobility bereits Klage beim Landgericht Hamburg gegen die DB Vertrieb GmbH eingereicht, weil das Unternehmen das Zugangebot von FlixTrain auf dem Portal Bahn.de als nicht richtig eingebunden betrachtet (Bahnblogstelle berichtete).


red – letzte Aktualisierung: 25.08.2018, 01:32 Uhr