Schweiz: FLP und Stadler schließen Vertrag über die Lieferung neuer Bahnen für den Regionalverkehr

Bald verkehren im Tessin auf der Regionalverkehrsstrecke zwischen Lugano und Ponte Tresa moderne, helle Stadler-Tram-Trains. Stadler und die Ferrovie Luganesi SA (FLP) haben einen Vertrag über die Lieferung von neun Fahrzeugen unterschrieben.


Roberto Ferroni, Direktor der Ferrovie Luganesi SA, und Thomas Ahlburg, Group CEO von Stadler, haben einen Vertrag über die Lieferung von neun siebenteiligen Meterspur-Tram-Trains des Typs TRAMLINK unterschrieben. Der Vertrag beinhaltet auch eine Option für drei weitere Fahrzeuge. Zudem seien die Verhandlungen über einen zwanzigjährigen Instandhaltungsvertrag auf einem guten Weg, wie der Bahntechnikhersteller mitteilt.

Für Stadler ist diese Zusammenarbeit ein willkommenes Wiedersehen mit der FLP: Im Jahr 2002 durfte Stadler bereits einmal fünf niederflurige, in Altenrhein produzierte, Zwischenwagen an die FLP liefern. Diese wurden in fünf der aktuell sieben im Einsatz stehenden Pendelzüge eingereiht.

Mit der Beschaffung der neuen Züge reagiert die FLP auf die gesteigerte Nachfrage im Pendlerverkehr und dem geplanten Ausbau des Streckennetzes. In einer ersten Phase werden die neuen Tram-Trains die Strecke Lugano-Ponte Tresa bedienen. Ab dem Jahr 2027 wird dann die Stadt Lugano durch den neuen 2,3 Kilometer langen Tunnel bis ins Zentrum bedient. Außerdem sollen die Züge dann auch auf dem neuen Streckenarm Bioggio-Manno eingesetzt werden.

Tram-Trains bieten eine intelligente Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn. Fahrgäste müssen auf einer solchen Direktverbindung zwischen einer Stadtbahn und einer regionalen Eisenbahnstrecke nicht umsteigen. Der Tram-Train des Typs TRAMLINK für die FLP ist ein siebenteiliges Zweirichtungsfahrzeug. Es erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h. Die Züge können auch in Doppeltraktion verkehren. Acht Doppeltüren pro Seite und ein durchgängig niederfluriger, barrierefreier Fahrgastraum sorgen für einen schnellen Fahrgastwechsel. Die Fahrzeuge, die eine Länge von 54,4 Metern und eine Breite von 2,4 Metern haben, verfügen über ein helles Interieur, eine Klimatisierung und sind mit einem modernen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Die Bahnen verfügen über 70 Sitz- und weitere 228 Stehplätze. Zusätzliche Multifunktionsabteile bieten Platz für mobilitätseingeschränkte Personen, Kinderwagen oder Fahrräder.

Die neuen TRAMLINK-Züge sollen im Jahr 2020 in den Fahrgastbetrieb starten und dann die komplette Flotte der aktuellen Be 4/12 aus dem Jahr 1978 ersetzen.


red/Stadler