62-Jähriger greift Zugbegleiter an, Metalldiebe auf Bahngelände gefasst und weitere Polizeimeldungen

+++ 62-jähriger „Schwarzfahrer“ schlägt und bedroht Zugbegleiter – Bundespolizist auf dem Weg zum Dienst schreitet ein +++

Am Montag (27. August) bat der Zugbegleiter eines über Dessau umgeleiteten Intercitys auf der Strecke Leipzig – Magdeburg einen auf dem Weg zum Dienst befindlichen Bundespolizisten gegen 19:30 Uhr um Hilfe. Der Zug war soeben am Haltepunkt Biederitz vorbeigefahren. Der Kundenbetreuer wollte zuvor die Fahrkarte eines 62-jährigen Reisenden kontrollieren. Dieser führte jedoch keine gültige Fahrkarte bei sich. Nachdem der Kundenbetreuer aufgrund der Personalienfeststellung die Bundespolizei am Hauptbahnhof Magdeburg informierte, rastete der „Schwarzfahrer“ aus und schlug dem Kundenbetreuer unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Der Kundenbetreuer wehrte sich und bat anschließend den in einem anderen Waggon mitreisenden Bundespolizisten um Unterstützung. Der 62-jährige Täter verhielt sich auch gegenüber dem Bundespolizisten verbal aggressiv und war mit den polizeilichen Maßnahmen nicht einverstanden. Zudem bedrohte er den in der Nähe stehenden Zugbegleiter mehrfach. Eine Streife der Bundespolizei wartete am Hauptbahnhof Magdeburg bereits auf die Ankunft des Zuges. Der 62-Jährigen wird sich nun gleich mehrfach verantworten müssen. Gegen ihn wurden laut Polizeiangaben Strafanzeigen wegen Leistungserschleichung, Körperverletzung und mehreren Bedrohungen gefertigt.

+++ Blumenberg: Metalldiebe auf Bahngelände gefasst +++

Am Dienstag (28. August) gelang einer Streife der Bundespolizei gegen 10:30 Uhr der Zugriff auf ein Pärchen, welches am Bahnhof Blumenberg, an der Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Halberstadt, Buntmetall entwendet hatte. Zuvor wurden die 34-jährige Frau und ihr 39-jähriger Begleiter durch einen Stellwerksmitarbeiter dabei beobachtet, wie sie sich mit ihrem Fahrzeug dem Tatort näherten. Die bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen Personen stiegen aus dem Fahrzeug aus und sammelten diverse Kleineisenteile, wie Gleisschrauben und Schienenklammern, aus dem ehemaligen Baustellenbereich der Bahn in zwei Eimer ein. Die Eimer verluden sie anschließend auf der Pritsche ihres Fahrzeuges. Der Stellwerksmitarbeiter informierte umgehend die Bundespolizei, die den Dieben kurz darauf das Handwerk legte. Bei dem Diebesgut handelte es sich insgesamt um ca. 15 Kilo Eisen. Der Mann und die Frau müssen sich nun wegen des Diebstahls strafrechtlich verantworten.

+++ Nieder-Olm/Klein-Winternheim: Bundespolizei sucht Jugendliche, die Ende Juli einen Zug mit Fruchtsaft beworfen haben +++

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Die Bundespolizei sucht in einem ungewöhnlichen Fall, der sich Ende Juli zugetragen hatte, nach drei Jugendlichen. Ermittlungen haben nun zu Personenbeschreibungen geführt, anhand derer sich die Beamten neue Hinweise erhoffen. Wie bereits berichtet, musste am Dienstag (31. Juli), gegen 16 Uhr, der Triebfahrzeugführer eines VLEXX-Zuges eine Schnellbremsung einleiten, da sich Kinder im Gleis befanden. Kurz darauf verspürte er einen dumpfen Schlag. Es war unklar, ob der Zug die Kinder erfasst hat. Bei der Nachschau stellte der Lokführer vermeintliche Blutanhaftungen an der Zugfront fest. Wie sich herausstellte, wurde keine Person erfasst, sondern eine Flasche mit rotem Fruchtsaft oder ähnlichen auf den Zug geworfen. Bei den drei Personen, die sich im Gleisbereich aufgehalten haben, handelt es sich um Jugendliche im Alter von etwa 16 Jahren. Einer war etwa 180-190 cm groß, trug dunkle Kleidung mit einer blauen Nike-Mütze und hatte kurze Haare. Die Zweite Person war 160 cm groß, trug ebenfalls dunkle Kleidung und hatte kurze Haare. Die dritte Person war bekleidet mit einem weißen T-Shirt, einer dunklen Hose und hatte einen schwarzen Rucksack bei sich. Alle drei Jugendliche sollen von schlanker Statur gewesen sein. Die Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern ermittelt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und bittet Zeugen sich unter 0631/34073-0 oder www.bundespolizei.de zu melden. Der Tatort befindet sich im Bereich der Brücke der A63 zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim.

+++ Mann auf Bahnübergang von Zug erfasst und getötet +++

Am Dienstagmittag (28. August), gegen 12.20 Uhr, ist ein 82-jähriger Mann aus der Region Hannover auf dem Bahnübergang Knickstraße (Marienau) trotz Schnellbremsung von einem Personenzug der NordWestBahn erfasst und getötet worden. Die Polizei geht nach derzeitigem Ermittlungsstand von einem Unglücksfall aus. Warum sich der Mann trotz herabgelassener Halbschranken und weiterer Warnsignale auf dem Gleis befand, konnte noch nicht geklärt werden. Der Zug war von Hildesheim in Richtung Bünde (Nordrhein-Westfalen) unterwegs. Neben dem 46-jährigen Triebfahrzeugführer und dem Zugbegleiter befanden sich 29 Fahrgäste im Zug. Diese blieben körperlich unverletzt. Die Bahnstrecke musste während des Einsatzes bis 14:35 Uhr gesperrt bleiben.

+++ Dessau: Herrenloser Rucksack in S-Bahn am Hauptbahnhof löst Einsatz von Spezialkräften der Bundespolizei aus +++

Am Dienstag (28. August), gegen 9:15 Uhr, bemerkte der Triebfahrzeugführer einer bereitgestellten S-Bahn, die von Dessau nach Leipzig fahren sollte, am Hauptbahnhof Dessau ein herrenloses Gepäckstück. Der grüne Rucksack mit Tarnflecken lag in einem Abteil der 1. Klasse in der oberen Gepäckablage und konnte keinen Reisenden zugeordnet werden. Daraufhin informierte der Triebfahrzeugführer über die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn die Bundespolizei. Nachdem ein weiterer Ausruf und Nachfragedienst durch die Bundespolizisten negativ verlief, wurde die S-Bahn evakuiert. Betroffen von der polizeilichen Maßnahme waren ca. 25 Reisende. Der Zug wurde in die Abstellgruppe verlegt und Spezialkräfte der Bundespolizei alarmiert. Diese überprüften den Rucksack und stuften ihn anschließend als ungefährlich ein. Im Rucksack selbst befanden sich persönliche Gegenstände sowie eine Flasche Sekt. Das Gepäckstück wurde sichergestellt. Durch die Einsatzmaßnahmen kam es bei zwei Personenzügen zu insgesamt 129 Minuten Verspätung sowie zwei weiteren Teilausfällen. Da es im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Magdeburg immer wieder zu ähnlich gelagerten Sachverhalten kommt, möchte die Bundespolizei erneut alle Reisenden sensibilisieren, das eigene Reisegepäck immer bei sich zu führen und ganz besonders darauf zu achten. Neben einem möglichen Gepäckdiebstahl kann es sonst auch zu einem großen Polizeieinsatz mit erheblichen Auswirkungen unter finanzieller Regressnahme des Verursachers kommen.

+++ Oldenburg: 25-Jähriger entwendet Sicherheitsschuhe eines Lokführers +++

Nicht schlecht staunte ein Lokführer am frühen Montagmorgen (27. August) im Oldenburger Hauptbahnhof. Der Mitarbeiter der NordWestBahn (NWB) erkannte einen 25-Jährigen im Hauptbahnhof, der offensichtlich seine Sicherheitsschuhe trug. Sofort verständigte Bundespolizisten konnten den leicht verwirrt wirkenden Mann um kurz nach 5 Uhr festnehmen. Ersten Ermittlungen zufolge hatte sich der polizeibekannte Mann in den Räumlichkeiten der NWB aufgehalten und die auf dem Boden stehenden Sicherheitsschuhe des 39-jährigen Lokführers entwendet. Offenbar hatte er dort zudem noch versucht einen Spind aufzubrechen. Laut den ersten Angaben des Tatverdächtigen sei er auf einem gelben Sofa aufgewacht und hatte sich dann einfach die unter dem Sofa stehenden Schuhe angezogen. Die Beamten konnten bei dem aus dem Landkreis Oldenburg stammenden Mann noch geringe Mengen Betäubungsmittel (vermutlich Kokain) auffinden. Entsprechende strafrechtliche Ermittlungen wegen Diebstahls und einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden eingeleitet. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der im weiteren Verlauf wieder stabil wirkende Mann die Dienststelle verlassen. Anmerkung der Bundespolizei: In den Umkleideräumen der NWB steht tatsächlich ein gelbes Sofa.


red – aktualisiert

Titelfoto: © Bundespolizei (Symbolbild)