Per Video-Konferenz zur Fahrkarte – Bis Jahresende sollen 35 weitere Video-Reisezentren entstehen

Was als Pilotprojekt vor fünf Jahren an der beschaulichen Schwarzwaldbahn begann, ist laut der Deutschen Bahn heute „eine Erfolgsgeschichte“, von der Kunden, Mitarbeiter, Kommunen, Aufgabenträger und nicht zuletzt die DB gleichermaßen profitieren. Gemeint sind die Video-Reisezentren, von denen es mittlerweile 43 Stück in acht Bundesländern gibt. Bis zum Jahresende soll das Angebot weiter ausgebaut werden. 


© Deutsche Bahn

In einem Video-Reisezentrum können sich Fahrgäste in einer Kabine, die mit zwei Bildschirmen, Mikrofon, Lautsprecher und Fahrkartendrucker ausgestattet ist, „live“ von einem DB-Mitarbeiter beraten lassen und erhalten das gleiche Angebot wie in einem herkömmlichen Reisezentrum. Mit dem Unterschied, dass der Reiseberater nicht vor Ort sitzt, sondern in einer der bislang sechs Video-Zentralen. Ein wesentlicher Vorteil aus Sicht der Deutschen Bahn sei, dass die Mitarbeiter in den Zentralen im Schichtdienst eingesetzt werden. Dadurch können die Öffnungszeiten in den einzelnen Video-Reisezentren zumeist um das Doppelte verlängert werden, verglichen mit der Situation in Reisezentren kleiner Bahnhöfe. „Wir hatten im Regionalvertrieb schon länger das Problem, dass die vielen Ein- bis Zwei-Mann-Verkaufsstellen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben waren“, sagt Reinhold Pohl, Leiter regionaler Vertrieb Süd bei DB Vertrieb und damaliger Projektleiter Einführung Video-Reisezentren. Mit den Video-Reisezentren sei es möglich, weiterhin personenbedienten Verkauf bei verbesserten Öffnungszeiten anzubieten und dennoch wirtschaftlich zu bleiben.

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Es seien häufig ältere Kunden, die diese Form der persönlichen Beratung schätzen, weil sie dem Fahrkartenkauf am Schalter sehr nah kommt. Aber auch Touristen oder Gelegenheitsreisende, die sich etwa mit dem Verbundtarif vor Ort nicht gut auskennen, würden die persönliche Beratung per Video-Konferenz gegenüber dem Automaten häufig bevorzugen, erklärt die Bahn. Denn durch die Video-Reisezentren haben Reisende einen persönlichen Ansprechpartner, der den Automaten für sie aus der Video-Zentrale heraus bedient. Den Kunden werde so ein einfacher Zugang zum öffentlichen Verkehr ermöglicht.

Heute zählt die Deutsche Bahn 43 Video-Reisezentren in acht Bundesländern. „Wir bieten dieses Format allen Aufgabenträgern in den einzelnen Bundesländern als kostengünstige Alternative zum klassischen Reisezentrum an. Diese treffen dann letzten Endes die Entscheidung über die Standorte“, erklärt Pohl. Bis Ende 2018 sollen voraussichtlich 35 weitere Standorte hinzukommen.

Quelle: Deutsche Bahn

red