Bayerns Ministerpräsident überrascht mit Vorschlag – Kommt bald das Ein-Euro-Ticket für den ÖPNV?

Kommt ab 2020 das „Ein-Euro-Ticket“ für den ÖPNV? Diesen Vorschlag bringt jetzt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ins Spiel. Er wolle damit die Nutzer entlasten und die Luft in den Städten verbessern.


Geht es nach einem Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, soll ab Mitte 2020 in den fünf Modellregionen München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Würzburg ein Jahresticket für die öffentlichen Verkehrsmittel eingeführt werden, das lediglich 365 Euro kosten soll. Das Vorbild sei Österreich. Denn in Wien ist dies bereits seit 2012 Realität.

„Unser Ziel ist: ein Euro pro Tag für den ÖPNV – egal wie lang und wie oft am Tag man fährt. Bayern will neue Wege bei der Luftreinhaltung gehen und eine deutliche Stärkung des ÖPNV“, sagte der CSU-Politiker nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur. Laut Söder soll es bereits Verhandlungen mit dem Bund über die Finanzierung geben. „Der Bund fördert die Verbesserung der Luftreinheit. Der Freistaat geht aber in Vorleistung und zahlt auch kräftig mit. Das ist eine ganz große Chance für die Verkehrswende und wird die Fahrgastzahlen des ÖPNV deutlich erhöhen“, so der Ministerpräsident.

Politische Gegner äußern Kritik

Die Idee sei in München nicht neu. Zuletzt hatten die Grünen 2015 ein 365-Euro-Ticket beantragt, heißt es in einem Artikel der Münchner Zeitung tz. Man sei es gewohnt, dass Vorschläge erst dann aufgegriffen werden, wenn die CSU in existenzielle Nöte kommt, sagte die Grünen-Politikerin Katrin Habenschaden gegenüber der Lokalzeitung. Auch Michael Mattar (FDP) kritisiert Söder mit den Worten: seine Politik sei „einfach nur unglaubwürdig“.

MVG: Erst Voraussetzungen schaffen

In vielen Großstädten, so auch in München, sei der ÖPNV längst an seiner Leistungsfähigkeitsgrenze angekommen, erklärte ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Daher müssten zunächst die Voraussetzungen für ein noch stärker ausgeweitetes ÖPNV-Angebot geschaffen werden. „Um eine Umsetzung bis 2030 zu realisieren, benötigen wir und unsere Verbundpartner ausreichende Fördermittel sowie vereinfachte Planungs- und Genehmigungsabläufe, die uns bislang nicht zur Verfügung standen“, so ein MVG-Sprecher laut tz-Bericht.


red