S-Bahn Hannover: DB zieht wegen Vergabeentscheidung vors Oberlandesgericht

Die Deutsche Bahn hat beim Oberlandesgericht Celle Beschwerde gegen die Entscheidung der Vergabekammer des Landes Niedersachsen zur Vergabe der Leistungen der S-Bahn Hannover eingelegt. Nach dem Willen der Region soll der S-Bahn-Verkehr ab 2021 von der NordWestBahn (NWB) betrieben werden.


Laut einem Medienbericht will die Deutsche Bahn den Verlust des Streckennetzes der S-Bahn Hannover an die NordWestBahn nicht hinnehmen und hat daher Beschwerde gegen die Entscheidung der Vergabekammer des Landes eingelegt. Die Vergabekammer hatte zuvor die Entscheidung der Region Hannover, die Verkehrsleistung ab 2021 an die NWB zu vergeben, bestätigt (Bahnblogstelle berichtete).

Nach Angaben von Lokalmedien gab die Transdev-Tochter NWB im vorangegangenen Ausschreibungsverfahren das günstigste Angebot ab. Es soll 14,6 Prozent unter dem Erwartungswert der Aufgabenträger gelegen haben.

Die DB bezweifelt ihrerseits die Wirtschaftlichkeit des deutlich günstigeren NordWestBahn-Angebots und bemängelt, dass die Vergabekammer weder die Zeit noch die fachliche Kompetenz gehabt habe, das Angebot intensiv zu prüfen, berichtet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Die nun anstehende Bearbeitung vor dem Vergabesenat des Oberlandesgerichts in Celle wird aber wohl länger dauern. Auf Nachfrage der Zeitung betonte ein Gerichtssprecher, dass die Celler Juristen Zeit bräuchten, um sich in die Akten einzuarbeiten, zudem sei der Senat bereits mit weiteren eilbedürftigen Verfahren belastet.

Bei der Vergabe des Nürnberger S-Bahn-Netzes hatte die Deutsche Bahn vor rund zwei Jahren schon einmal Erfolg. Damals ging DB Regio gegen die Vergabeentscheidung zugunsten von National Express vor und prozessierte so lange, bis das Konkurrenzunternehmen aufgab. Im Ergebnis betreibt die DB dort nun das S-Bahn-Netz bis 2030 weiter.


red

Titelfoto: © Deutsche Bahn (Archiv)