Fünftägige Sperrung des Bahnknotens Leipzig – DB führt Abnahmearbeiten und Software-Erneuerung im ESTW durch

Reisende und Pendler im Raum Leipzig müssen sich in der kommenden Woche auf Einschränkungen einstellen. Nach Angaben der Deutschen Bahn muss der Bahnknoten wegen unterschiedlicher Arbeiten für fünf Tage gesperrt werden.


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Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn muss der Bahnknoten Leipzig vom 26. bis 30. September gesperrt werden. In dieser Zeit werde eine neue Steuerungssoftware in das Elektronische Stellwerk (ESTW) eingespielt und die im vergangenen Jahr neu errichtete Bahntechnik mit deren Leit- und Sicherungsanlagen geprüft, abgenommen und für die Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel im Dezember vorbereitet. Dazu gehören der neue S-Bahn-Haltepunkt Essener Straße mit 140 Metern Bahnsteiglänge sowie eine Zugbehandlungsanlage am ICE-Werk. Technische Anlagen sind nach DB-Angaben beispielsweise Weichenantriebe, Achszähler und Signale. Die Sperrung sei notwendig, um die neuen Anlagen mit den bestehenden verbinden zu können. Anschließend können die möglichen Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten in Richtung Halle (Saale)/Erfurt bzw. Berlin von bislang teilweise 40 auf künftig 100 Kilometer pro Stunde erhöht werden.

Die Bauarbeiten gehören zu der seit 2012 laufenden Einbindung von Leipzig in die Schnellfahrstrecke München–Berlin. Der jetzt in Betrieb zu nehmende zweite Bauabschnitt umfasst den wesentlichen Teil des Ein- und Ausfahrbereichs des Leipziger Hauptbahnhofs aus und in Richtung Halle (Saale)/Erfurt und Berlin. Der Bereich umfasst einen Neubau von etwa sechs Kilometern sowie die Optimierung der Gleislage, bestehend aus 32 Weichen, 20 Signalen und einer neu verbauten Oberleitungsanlage. In Betrieb geht ebenfalls der erste Teil der neuen Zugbildungs- und Behandlungsanlage im Bereich des ICE-Werks an der Rackwitzer Straße. Diese verfügt über zwei Reinigungsbahnsteige mit je 32 Ent- und Versorgungsstützpunkten und insgesamt fünf Gleisen für die Bereitstellung und Behandlung von Fernverkehrszügen. Der erste Bauabschnitt im unmittelbaren Bahnhofsbereich mit dem Neubau von drei verlängerten Bahnsteigen (Gleis 10 bis 15) war Ende 2015 mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) abgeschlossen worden.

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Die Investitionen für die bis 2020 dauernden Bauarbeiten betragen etwa 220 Millionen Euro. Auf 4,2 Kilometern Länge erhalten die Anwohner Schallschutz. Weitere 700 Meter sind zusätzlich in Vorbereitung. Im Bereich des Leipziger Hauptbahnhofs werden die Bauarbeiten mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 nahezu komplett abgeschlossen sein. Zuvor seien aber laut DB im Oktober und November nochmals Streckensperrungen, die auch Auswirkungen auf den Zugverkehr haben, nötig. Mit einem weiteren Softwarewechsel vom 10. bis 12. November sei die neu errichtete Infrastruktur komplett betriebsbereit. Danach beginnt der Umbau des letzten etwa drei Kilometer langen zweigleisigen Abschnitts von Mockau bis nach Wiederitzsch. Mit Abschluss dieser Bauarbeiten Ende 2020 kann dann die Geschwindigkeit hier nochmal von derzeit 120 km/h auf 160 km/h erhöht werden.


red

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