Siemens stattet Güterwagenflotte von DB Cargo mit Sensortechnik und Telematiksystem aus

Die DB Cargo AG hat Siemens Mobility beauftragt, einen Großteil ihrer Güterwagenflotte zu digitalisieren. Dazu werden insgesamt 30.000 Güterwagen mit der Fracht-Sensor-Lösung CTmobile ausgestattet. Mithilfe dieses Systems kann DB Cargo den Standort des jeweiligen Wagens direkt und kontinuierlich ermitteln. Ebenso werden Informationen zum Beladungszustand bereitgestellt.


© DB AG / Wolfgang Klee

Die Ausstattung der 30.000 Güterwagen mit CTmobile erfolgt nach Angaben von Siemens über einen Zeitraum von drei Jahren. Der Bahntechnikhersteller wird das System für sechs Jahre betreiben und die Erfassung der Daten sowie den Datenfluss durch den zentralen, hauseigenen CT-Server abwickeln. Der Vertrag beinhaltet zudem eine Option, bis zu 50.000 Güterwagen auszurüsten.

„In einer Welt ständig fortschreitender Digitalisierung erwarten die Kunden heute ein hohes Serviceniveau. Sie wollen in Echtzeit wissen, wo ihre Fracht gerade ist, wann sie am Bestimmungsort eintreffen wird und in welchem Zustand sie ist“, so Steffen Bobsien, Senior Vice President European Assets & Technology DB Cargo.

„Wir freuen uns, dass DB Cargo uns in diesem Großprojekt, das gleichzeitig Modellcharakter für die gesamte Branche hat, ihr Vertrauen ausgesprochen hat. Es handelt sich für Siemens Mobility um den bisher größten Auftrag für die Digitalisierung einer Güterwagen-Flotte“, sagte Michael Peter, CEO der Siemens Mobility GmbH.

Im Jahr 2017 gab DB Cargo bekannt, dass sie ihre gesamte Flotte bis 2020 mit neuen Sensoren und neuen Telematiksystemen ausrüsten wolle. Mit dem CTmobile-System soll DB Cargo in Zukunft Güterwagen- und Zuginformationen in Echtzeit erhalten und kann diese an Leitzentralen, Wartungspersonal und Zugbetreiber für eine effiziente Logistik und Routenplanung übertragen. Die Ortung der Wagen erfolgt über GPS. Mithilfe der von Sensoren erfassten Daten können Informationen zum Beladungszustand, zur Temperatur und zum Feuchtigkeitsgrad bereitgestellt werden. Durch die kontinuierliche Überwachung trage CTmobile laut Siemens dazu bei, nicht nur Diebstahl, Beschädigungen und Unfälle zu verhindern, sondern erhöhe zudem auch die Qualität der Transportdokumente.

Laut Siemens umfasst der Lieferumfang die am Güterwagen installierte Telematik-Box CTmobile, die die Daten erfasst und über ein Mobilnetz überträgt, sowie CTsensor-Module, die die Bedingungen – zum Beispiel die Temperatur und Feuchtigkeit – im Waggon messen. Der CTsensor wird in der Regel im oder unter dem Güterwagen montiert und überträgt Sensordaten an die CTmobile-Telematikeinheit. Die Telematikeinheit zeichnet die GPS-Position auf und überträgt sie an die CTcentral-Serveranwendung von Siemens Mobility. Einzelne und aggregierte Statusinformationen können dann, so der Hersteller, über einen sicheren Web-Zugriff oder einen automatischen E-Mail- oder SMS-Alarm überwacht und analysiert werden. Die Daten von allen entsprechend ausgerüsteten Wagen werden im Server gesammelt und die Informationen über eine Standardschnittstelle an den Kunden übertragen, wo sie mit weiteren Informationen aus den Geschäftssystemen des Kunden angereichert und verarbeitet werden können.


red

Titelfoto: © Deutsche Bahn (Archiv)