Deutsche Bahn investiert in zusätzliche ICE 4-Züge und die Modernisierung der bestehenden ICE 1-Flotte

Die Deutsche Bahn bestellt zusätzliche ICE 4-Züge. Sie stockt damit die bisherigen Investitionen von 5,3 Milliarden Euro um weitere 700 Millionen Euro auf. Der Aufsichtsrat des Konzerns gab dazu am Mittwoch grünes Licht. Darüber hinaus investiert die DB rund 320 Millionen Euro für die Modernisierung des ICE 1.


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„Mit diesen zusätzlichen Investitionen machen wir die Schiene noch attraktiver“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz und ergänzt: „Für unsere Fahrgäste im Fernverkehr bedeutet das mehr Platz, mehr Komfort und ein größeres Angebot. Die Bahn ist und bleibt der Schlüssel für eine erfolgreiche Verkehrswende.“

Die neue Fahrzeugbestellung beim Hersteller Siemens umfasse laut DB den Kauf von 18 neuen ICE-4-Zügen („7-Teiler“) und den Kauf von 50 Einzelwagen, mit denen bereits bestellte zwölfteilige ICE-4 verlängert und damit zu so genannten 13-Teilern werden.

Die Zahl der Reisenden ist in den letzten drei Jahren kontinuierlich gestiegen – auf 142 Millionen im Jahr 2017. Auch in diesem Jahr rechnet die DB eigenen Angaben zufolge mit einem neuen Fahrgastrekord. Mit den zusätzlichen Zügen und Wagen wolle man die 2015 gestartete Fernverkehrsoffensive deutlich ausweiten und zudem noch mehr Menschen für die Bahn gewinnen.

Der zwölfteilige ICE 4 soll einen zusätzlichen Wagen erhalten und sei dann mit 375 Metern die längste Zugeinheit der DB-Flotte. 50 der bereits bestellten 100 Züge sollen so verlängert werden, erklärt die Bahn. Die Zahl der Sitzplätze in diesen Zügen steige dann von 830 auf 918. Der dreizehnteilige Zug soll künftig mehr Kapazität auf den schon heute stark nachgefragten Strecken ermöglichen. Bei dem zusätzlichen Wagen handelt es sich um einen angetriebenen Mittelwagen, einem sogenannten „Powercar“, der die Antriebsstärke des Zuges weiter erhöhen soll. Dies ermögliche besonders auf Strecken mit großen Steigungen, wie Köln–Rhein/Main, einen zuverlässigeren Einsatz. Geprüft werde zudem eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 265 km/h.

Aufgestockt werde auch die Bestellung von siebenteiligen ICE 4. Bisher waren 19 Züge geplant, künftig sollen es dann 37 sein. Der „kleine Bruder“ der langen ICE 4 könne einzeln oder in Doppeltraktion fahren und sei damit flexibler einsetzbar.

Modernisierung der ICE 1-Flotte soll Einsatz bis 2030 ermöglichen

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Wie die Deutsche Bahn ebenfalls mitteilt, soll der Pionier des deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehrs, der ICE 1, durch eine weitere Modernisierung fit für einen Einsatz bis ins Jahr 2030 gemacht werden. Dazu sollen weitere 320 Millionen Euro investiert werden. Durch diese Maßnahme erhöhe das Unternehmen auch die Einsatzreserven seiner Flotte. Die Züge sollen unter anderem neue Sitzbezüge und Teppichböden, ein modernes Fahrgastinformationssystem sowie eine verbesserte Antriebstechnik erhalten.

„Wir entwickeln unser Angebot konsequent weiter“, sagt DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. „Durch Investitionen in die Modernisierung unserer Flotte senken wir das Durchschnittsalter unserer Fahrzeuge, schaffen zusätzliche Kapazität und werden flexibler. So können wir die Zuverlässigkeit und das Platzangebot auf nachfragestarken Strecken verbessern.“


red

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