Bekommt München ab 2025 eine Seilbahn als Teil des ÖPNV-Netzes?

Eine urbane Seilbahn in München als Teil des öffentlichen Nahverkehrs – laut Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner stehen die Ampeln dafür auf grün. In einem Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter teilte Aigner am Montag mit, dass das Bayerische Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) die staatliche Förderung des Baus und Ausbaus von Seilbahnen als „Bahnen besonderer Bauart“ ermöglicht. Auch Geld für eine Machbarkeitsstudie soll es geben.


Eine urbane Seilbahn könnte im Norden Münchens einen wichtigen Lückenschluss im bestehenden öffentlichen Nahverkehr ermöglichen. Die geplante etwa 4,5 Kilometer lange Strecke am Frankfurter Ring soll als Tangentiale drei U-Bahnhöfe miteinander verbinden. Die erste Voraussetzung für den Bau einer solchen Transportmöglichkeit ist der reguläre Bestandteil im Nahverkehrsnetz und die Integration in die örtliche Tarifstruktur. Genau dies sieht die Münchner Ideenskizze, die im Juli der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, vor. Zweite Voraussetzung ist, dass die Wirtschaftlichkeit der Seilbahn in einer Kosten-Nutzen-Untersuchung nachgewiesen werden muss. Liegen diese Voraussetzungen vor, kann der Bau einer urbanen Seilbahn auch nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) mit staatlichen Mitteln unterstützt werden.

Was eine Kosten-Nutzen-Untersuchung anbelangt, kann die bayerische Landeshauptstadt offenbar auf eine Förderung durch den Bund hoffen: „Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat mir zugesagt, dass sein Ministerium für eine Machbarkeitsstudie zu urbanen Seilbahnen aufkommen wird. Ich gehe davon aus, dass damit auch die konkrete Untersuchung am Frankfurter Ring finanziert werden könnte“, so Staatsministerin Aigner.

Seit rund drei Monaten werden die Pläne zum Bau einer innerstädtischen Seilbahn in München im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr vorangetrieben. „Ich habe mich auf verschiedenen Ebenen für das Thema stark gemacht, um den Weg dafür zu bereiten, dass die Seilbahntechnik als neue Mobilitätsoption im öffentlichen Nahverkehr Fuß fassen kann“, sagt Bayerns Verkehrsministerin. „Aus meiner Sicht könnte der nächste Schritt bereits ein Beschluss des Münchner Stadtrates sein, eine Machbarkeitsstudie zu einer Seilbahn über dem Frankfurter Ring in Auftrag zu geben“, ergänzt Aigner.


red/STMB

Titelgrafik: © Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (Visualisierung)