S-Bahn Berlin: 1.000 neue Relais sollen künftige Türstörungen vermeiden

Um künftige Türstörungen bei den Zügen der Baureihe 481 zu vermeiden, hat die S-Bahn Berlin in den vergangenen Wochen insgesamt 1.000 Tür-Relais ausgetauscht. Diese Maßnahme soll die Pünktlichkeit verbessern und ist Teil der im Juli vorgestellten Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS.


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Die Relais 4K05 und 4K06 sind nur zwei kleine, schwarze Kästen, die auf die flache Hand passen – doch sie machen viel Ärger, wenn sie nicht funktionieren, erklärt die Deutsche Bahn. Um künftige Störungen zu vermeiden hat die S-Bahn Berlin jetzt in allen Zügen der Baureihe 481 insgesamt 1.000 dieser Tür-Relais vorsorglich ausgetauscht. „Die beiden Ersatzteile sind eine der Hauptursachen von Türstörungen und damit mitverantwortlich für Verspätungen und Zugausfälle“, so die Bahn.

Wenn die 4x4x4 Zentimeter großen Kästen nicht funktionieren, kann der Lokführer zwar die Türen schließen, erhält aber nicht die Bestätigungsmeldung „Tür geschlossen“. Der Zug kann dadurch nicht losfahren und muss aus dem Verkehr genommen werden.

In vier S-Bahn-Werken wurde in den vergangenen vier Wochen der Austausch vorgenommen – nun ist die Aktion vollbracht und alle Züge der Baureihe 481 sind mit neuen Relais ausgestattet. „Mit diesem kleinen Eingriff erreichen wir bei unserer Baureihe 481 eine große Wirkung in Sachen Pünktlichkeit“, sagt Martin Aurich, Leiter Instandhaltung bei der S-Bahn Berlin. „Der größte Teil unserer Flotte, insgesamt 500 von 650 Zügen, wird dadurch ein Stück zuverlässiger.“

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Die Kosten für diese Maßnahme: Mit rund 15 Euro pro Relais sei der materielle Einsatz relativ gering – der Arbeits- und auch der logistische Aufwand dagegen jedoch hoch.

Die Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS umfasst rund 180 Bausteine – von zusätzlichen Triebfahrzeugführern über Verbesserungen bei der Instandhaltung und attraktiveren Bahnhöfen bis hin zum Ausbau der Energieversorgung. Unter anderem werden zudem hunderte Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik ausgetauscht. Die Steigerung der Pünktlichkeit sei ein zentrales Ziel der Qualitätsoffensive: So läuft beispielsweise auf der Stadtbahn zwischen Ostkreuz und Hauptbahnhof seit Juli ein Pilotprojekt, bei dem alle Türen der Züge automatisch geöffnet werden, um ein schnelleres Aus- und Einsteigen zu ermöglichen (Bahnblogstelle berichtete). Erfolgreiche Pilotprojekte sollen in den Regelbetrieb überführt werden. Die DB setzt für das gesamte Programm gut 30 Millionen Euro ein.


red

Titelfoto: © Bahnblogstelle (Archiv)