ICE 4 erhält ETCS-Zulassung in Deutschland

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat den ICE 4 für den Betrieb mit dem Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) in Deutschland zugelassen. Damit können die Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ ICE 4 wie geplant auf der mit diesem System ausgerüsteten Strecke zwischen Berlin und München den Betrieb zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 9. Dezember 2018 aufnehmen.


Die ICE-4-Fahrzeuge sind mit dem System ETCS-Level 2 Baseline 3 für den Einsatz im grenzüberschreitenden Verkehr ausgerüstet. Die Genehmigung für das deutsche Streckennetz schließt die Strecke nach Basel mit ein. Damit dürfen die Züge den Grenzübergang Basel für die Fahrt in die Schweiz nutzen. Die Typenzulassung einschließlich ETCS wurde für das Schweizer Netz bereits erfolgreich absolviert. Damit ist die Grundlage für die noch ausstehenden Betriebsbewilligungen der ICE-4-Fahrzeuge in der Schweiz gelegt worden, teilt der Bahntechnikhersteller Siemens mit.

ICE 4 Führerraum (6)
© Bahnblogstelle

Das standardisierte ETCS ermöglicht die Vereinheitlichung der zahlreichen nationalen Zugsicherungs- und Zugbeeinflussungssysteme und bildet die Grundlage für die Interoperabilität zwischen fahrzeug- und streckenseitigen Ausrüstungen. Inzwischen hat sich ETCS zum globalen Standard entwickelt. Es ermöglicht eine ständige Kommunikation zwischen Fahrzeug und Strecke. Die Triebfahrzeugführer erhalten dabei ihre Fahrbefehle, beispielsweise die zulässige Geschwindigkeit, Zielgeschwindigkeit und -entfernung auf ihrem Display angezeigt und nicht wie bisher über Signale an der Strecke. Alle für den Betrieb notwendigen Daten werden permanent über das digitale Bahnfunksystem GSM-R von der Streckenzentrale, dem Radio Block Center (RBC), an das Fahrzeug übertragen und überwacht. Die Ermittlung von Position und Richtung des Zuges erfolgt im Fahrzeugrechner, der die Informationen kontinuierlich an die Streckenzentrale meldet.

Insgesamt hat die Deutsche Bahn 137 Züge vom Typ ICE 4 bestellt. Alle Züge werden mit ETCS ausgestattet und sind somit künftig nicht nur in Deutschland, sondern auch grenzüberschreitend einsetzbar. Die 100 zwölf- und dreizehn-Teiler sind für den Einsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgesehen. Die 37 siebenteiligen Fahrzeug sollen in Deutschland und Österreich eingesetzt werden.


red/Siemens

Titelfoto: Deutsche Bahn