Millionenauftrag: Siemens entwickelt neue Zug-Generation für VIA Rail Canada

Die staatliche Eisenbahngesellschaft VIA Rail Canada hat bei Siemens Mobility die Konzeption und Produktion einer neuen Zug-Generation für Kanada in Auftrag gegeben.


Wie der Siemens-Konzern mitteilt, umfasst der Auftrag in Höhe von rund 650 Millionen Euro insgesamt 32 Züge für den Push-Pull-Betrieb. Dazu kommt eine Vereinbarung über die Instandhaltung der Züge über eine Laufzeit von 15 Jahre. Die neuen Züge sollen ab 2021 ausgeliefert werden; der Start des Fahrgastbetriebs ist für 2022 geplant.

Die neuen Züge werden auf der Hauptstrecke von VIA Rail von Quebec nach Windsor unterwegs sein. Diese Strecke verläuft über 2.200 Kilometer vom Nordosten bis in den Südwesten des Landes und verbindet die beiden größten Städte Toronto und Montréal. 2018 wurden auf dieser Strecke über 4,5 Millionen Fahrgäste befördert, gut 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Züge entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards. Dank bequemerer Sitze, verbessertem Lärmschutz in den Reisezugwagen, modernster Klimatisierung sowie leistungsstarkem WiFi und digitalem Fahrgastinformationssystem wird Bahnfahren jetzt noch komfortabler.

„Unsere aktuelle Flotte nehmen wir derzeit sukzessive außer Betrieb. Die termingerechte Lieferung der neuen Fahrzeuge für VIA Rail ist daher wichtig, damit wir den Betrieb auf der vielbefahrenen Route von Québec-Stadt nach Windsor im jetzigen Umfang aufrechtzuerhalten und gleichzeitig unseren Fahrgästen wesentlich verbesserten Reisekomfort bieten können. Wir danken der kanadischen Regierung für ihr Vertrauen, das sie durch diese Investition in die nachhaltige Zukunft von VIA Rail erneut unter Beweis gestellt hat“, sagt Yves Desjardins-Siciliano, President und CEO von VIA Rail in Kanada.

„Wir freuen uns, für VIA Rail eine neue Generation von Zügen bauen zu dürfen, in denen es sich noch bequemer reisen lässt. Siemens Mobility wird intelligente Züge liefern, die nicht nur mehr Fahrgastkomfort, sondern auch nachhaltige Wertschöpfung über ihre gesamte Lebensdauer sowie die Verfügbarkeit sicherstellen“, sagt Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility.

Angetrieben werden die 32 Züge von den bewährten Diesel-Lokomotiven vom Typ Charger – einer der sparsamsten dieselelektrischen Lok-Typen, die aktuell am Markt sind. Der Fahrgastbereich ist komfortabel gestaltet: Luftfederung, ansprechendes modernes Innendesign und eine umfangreiche Ausstattung, die auch Fahrgästen mit Rollstühlen und eingeschränkter Mobilität optimale Zugänglichkeit und bequemes Reisen ermöglichen. Gebaut werden die Züge im Werk von Siemens Mobility im kalifornischen Sacramento. Siemens Mobility plant einen lokalen Fertigungsanteil von mehr als 20 Prozent.

Über 70 Charger-Dieselloks von Siemens Mobility sind in Nordamerika zuverlässig im Einsatz und erzielen eine Jahresfahrleistung von knapp fünf Millionen Kilometern.

VIA Rail betreibt ein Streckennetz mit einer Länge von 12.500 Kilometern und insgesamt 121 Bahnhöfen. Die Fahrzeugflotte umfasst 73 Lokomotiven und 428 Wagen und legt jährlich 1,5 Milliarden Kilometer zurück. 4,84 Millionen Reisende sind pro Jahr mit VIA Rail unterwegs.


Quelle: Siemens | Titelbild © Bahnblogstelle