Schrecksekunde für Lokführer: Jugendlicher springt vor einfahrenden Zug

Für eine Schrecksekunde bei einem Lokführer sorgte am Mittwoch (27. März) eine offensichtlich lebensgefährliche Mutprobe. Laut Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Kassel war im Bahnhof Herborn eine Person vor einen einfahrenden Zug gesprungen.


Am Mittwoch sprang gegen 21:30 Uhr ein bislang unbekannter Jugendlicher während der Einfahrt eines Regionalzuges der Hessischen Landesbahn (HLB) im Bahnhof Herborn auf die Gleise und zwang damit den 36-jährigen Lokführer zu einer Schnellbremsung. Der Zug fuhr zu diesem Zeitpunkt mit einer Geschwindigkeit von rund 30 km/h.

Zum Glück wurde niemand verletzt. Auch die Reisenden im Zug, die von der Bremsung überrascht wurden, blieben nach bisherigen Ermittlungen unverletzt. Anschließend flüchtete der Unbekannte mit zwei weiteren Begleitern.

Zweites Ereignis sorgt für weitere Aufregung

Wenig später meldete sich ein 31-jähriger Zeuge aus Herborn über den Notruf der Polizei. Der Mann berichtete von einer Person, die sich zwischen zwei Zugteilen aufhielt. Dies hatte der Zeuge auf einem Foto festgehalten und der Polizei geschickt. Eine erste Fahndungsmaßnahme nach dem Jugendlichen blieb erfolglos. Ob die Person tatsächlich auf dem Zug mitgefahren ist, sei nach Polizeiangaben noch unklar.

Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat Ermittlungen wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Zeugenhinweise sind unter der Telefon-Nr. 0561/81616-0 bzw. der kostenfreien Service-Nr. 0800 6 888 000 oder über www.bundespolizei.de erbeten.

Die Bundespolizei warnt eindringlich vor solchen lebensgefährlichen Mutproben. Derartige Handlungen können nicht nur das Leben kosten. Auch hohe Beträge durch zivilrechtliche Schadenersatzansprüche können auf die Verursacher zukommen.


red/BPol, Titelfoto: Bundespolizei (Symbolbild / Archivfoto)