Mann von S-Bahn-Zug mitgeschleift – Ermittlungen gegen Triebfahrzeugführer

Laut Mitteilung der Berliner Bundespolizei wurde am vergangenen Donnerstag ein Mann von einer abfahrenden S-Bahn mitgeschleift. Kurz zuvor hatte der Verunfallte noch versucht in den Zug zu gelangen und blieb dabei mit dem Fuß in der Tür stecken.


Am Donnerstagnachmittag (25. April) wollten ein 38-jähriger Mann aus Bulgarien und seine 29-jährige Begleiterin eine bereits abfahrbereite S-Bahn der Linie S42 erreichen. Der Mann sprang trotz bereits ertöntem Signal in die sich schließende Tür des letzten Waggons und versuchte diese erfolglos offen zu halten, damit seine Begleiterin einsteigen kann. Dabei blieb er mit seinem rechten Bein in der verschlossenen Tür stecken. Als sich die S-Bahn in Bewegung setzte, versuchte die 29-Jährige noch ihren Begleiter festzuhalten, wurde dabei aber selbst umgerissen. Die S-Bahn schleifte den 38-Jährigen etwa 50 Meter am Bahnsteig entlang, bis Reisende im Zug die Notbremse zogen und der Zug zum Stehen kam. Nachdem sich die Türen der S-Bahn öffneten, konnte sich der Mann selbst befreien. Die S-Bahn setzte kurze Zeit später ihre Fahrt fort.

Die Bundespolizei leitete Ermittlungen aufgrund des Verdachts der Körperverletzung gegen den Triebfahrzeugführer ein.

Die beiden Bulgaren verletzten sich bei dem Vorfall, lehnten eine ärztliche Versorgung jedoch ab. Gegen den 38-Jährigen leiteten die Beamten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgrund des Verstoßes gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) ein.


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