Personalengpass in Stellwerk führt zu stundenlangen Beeinträchtigungen

Wegen eines nicht besetzten Stellwerks konnten am Sonntag über Stunden zahlreiche Zugverbindungen nicht planmäßig verkehren. Laut Medienberichten hat sich die Bahn nun zu diesem Vorfall genauer geäußert.


Aus „betrieblichen Gründen“, wie die Bahn zunächst mitteilte, konnten am vergangenen Sonntag (28. April) ab 6 Uhr morgens keine Züge auf der Strecke Frankfurt – Mainz zwischen Raunheim und Mainz Bischofsheim verkehren. Zahlreiche Verbindungen mussten umgeleitet werden. Züge des Fernverkehrs zwischen Frankfurt und Koblenz bzw. Wiesbaden konnten die Bahnhöfe Frankfurt Flughafen und Mainz Hbf nicht anfahren. Reisende mussten teilweise auf Ersatzverkehre umsteigen.

Grund für die Beeinträchtigungen, die bis etwa 15 Uhr andauerten, war die kurzfristige Krankmeldung eines Mitarbeiters im Rüsselsheimer Stellwerk. Ein Ersatz für den ausgefallenen Fahrdienstleiter habe es nicht gegeben.

Von Seiten der Deutschen Bahn heißt es laut Medienberichten, dass Fahrdienstleiter speziell für bestimmte Stellwerke und deren Besonderheiten geschult sind. Wichtig sei, dass die Mitarbeiter das Gleisbild vor Ort bestens kennen, denn Sicherheit gehe stets vor. Daher könne nicht einfach ein Mitarbeiter aus einem anderen Stellwerk einspringen, sagte ein Bahnsprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Der Sprecher verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Einstellungsoffensive der Deutschen Bahn. Im ersten Quartal habe das Unternehmen 650 angehenden Fahrdienstleitern eine Einstellungszusage gegeben. Die zukünftigen Kollegen müssten nun ausgebildet werden. Auf die Grundausbildung folge die Spezialausbildung für das jeweilige Stellwerk.


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