Unfall auf Abstellbahnhof – Rangierfahrt kollidiert mit Entsorgungsfahrzeug

Laut einer Mitteilung der Bundespolizei kam es am Montagabend (6. Mai) im Bereich der Vorstellgruppe Süd des Münchner Hauptbahnhofs zu einem Bahnbetriebsunfall. Bei dem Vorfall wurden zwei Personen verletzt.


Am Montagabend versuchte der Fahrer eines Entsorgungsfahrzeugs gegen 20:45 Uhr im Bereich der Münchner Vorstellgruppe Süd an einem Gleisübergang noch vor einem rangierenden Zugverband den Schienenweg zu überqueren. Als der Fahrer, ein 45-jähriger Türke, erkannte, dass sich der Zug näherte, stoppte er sein Fahrzeug. Der Personenzug, der rückwärts rangierte, erfasste trotz eingeleiteter Schnellbremsung das Entsorgungsfahrzeug an der rechten vorderen Seite und schleifte es etwa acht Meter mit. Anschließend kippte das Fahrzeug nach links und blieb zwischen zwei Gleisen liegen.

Der Fahrer des Fahrzeugs erlitt bei dem Unfall eine klaffende Kopfplatzwunde; er wurde in ein Münchner Krankenhaus eingeliefert. Sein Beifahrer, ein 30-jähriger Österreicher, klagte über Kopfschmerzen. Beide erlitten zudem einen Schock und wurden zunächst vor Ort von Sanitätern versorgt.

Das Entsorgungsfahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste geborgen werden. Auch etwa sieben Meter des Gleises wurden beschädigt. Bei dem Personenzug handelte es sich um eine Eurocity-Ganitur der ÖBB, die zuvor als EC 86 aus Italien in München ankam und in die Abstellung rangiert werden sollte. Der erste Waggon des Zuges wurde leicht beschädigt (Trittbrettstufen verbogen, Kratzer, Schraubenverlust). Zwei im Zug befindliche Rangierer (zwei Deutsche im Alter von 55 und 58 Jahren) wurden nicht verletzt. Reisende befanden sich nicht an Bord.

Nach erster Einschätzung soll sich die Schadenshöhe auf mehrere 10.000 Euro belaufen. Bei dem Reinigungsfahrzeug entstand nach ersten Ermittlungen ein Totalschaden. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.


red, Titelfoto: Bundespolizei